Die Großtrappe – unser Tier des Monats September

Großtrappe (Otis tarda)

Auch wenn die Familie der Trappen (Otididae) früher wegen ihres Äußeren eher Lauf- oder Hühnervögeln zugerechnet wurde, werden Trappen heute als Verwandte der Rallen und Kraniche bei den Kranichvögeln (Gruiformes) eingeordnet. Augenfällig sind die Unterschiede zwischen Hähnen und Hennen hinsichtlich der Größe und des Gewichts: Die Männchen erreichen eine Standhöhe von etwa einem Meter und ein Gewicht von 8 bis 16 kg, in Extremfällen sogar bis 22 kg. Damit sind sie die schwersten flugfähigen Vögel Eurasiens. Die schlank gebauten, dünnhalsigen Weibchen sind rund ein Drittel kleiner und bringen lediglich 3 bis 5 kg auf die Waage. Ein derart beträchtlicher Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern stellt in der ganzen Vogelwelt eine große Besonderheit dar. Großtrappen besiedeln ein großes Areal zwischen Spanien und der Mongolei, kommen insgesamt aber nur inselhaft und sehr lokal vor. In Portugal und Spanien lebt heute etwa 60 % des gesamten Bestandes. Zu den letzten Rückzugsgebieten in Deutschland zählen die geschützten Bereiche Havelländisches Luch und Belziger Landschaftswiesen in Brandenburg und das Fiener Bruch in Sachsen-Anhalt. Das ausgestellte Weibchen einer Großtrappe wurde im Jahre 1850 nördlich von Karlsruhe erlegt, gelangte in die Vogelsammlung des Großherzoglichen Landesforstmeisters Freiherr von Kettner und wurde nach dessen Ableben im Jahre 1854 dem Naturalienkabinett übergeben. In Zusammenarbeit mit den Badischen Neuesten Nachrichten präsentieren wir jeden Monat ein Präparat aus den Sammlungen des Museums als Tier des Monats.