Fossilienfunde aus Südbaden
In Südbaden gibt es zwei bedeutende Fundstätten von Wirbeltieren aus dem Tertiär, denen wir eine eigene Ausstellung widmen: Höwenegg im Hegau und Öhningen am Bodensee.
Wir präsentieren fossile Überreste der Tiere und Pflanzen, die vor etwa 11 Millionen Jahren in der Umgebung des erloschenen Vulkans Höwenegg gelebt haben und die von Mitarbeitern des Naturkundemuseums seit den 1950er Jahren ausgegraben wurden. Neben Säbelzahntiger und Riesenfaultier beeindruckt vor allem das Rüsseltier Deinotherium durch seine pure Größe und Gestalt. Berühmt geworden ist Höwenegg durch das Hipparion, einem Huftier der Steppen und Savannen, das vermutlich in großen Herden lebte, ähnlich den heutigen Zebras. Eines der zehn gefundenen Skelette ist hier in einer Rekonstruktion der Grabstätte ausgestellt.
Nicht weniger reichhaltig ist die Tier- und Pflanzenwelt der Fossilfundstelle Öhningen am Bodensee. Vor ungefähr 13 Millionen Jahren tummelten sich im Öhninger See Fische, Amphibien und Reptilien. Sie sind in einem erstklassigen Erhaltungszustand überliefert. Eine Besonderheit ist der Riesensalamander Andrias scheuchzeri, der im Jahr 1726 von dem Züricher Arzt Jakob Scheuchzer als Skelettrest eines in der Sintflut ertrunkenen "armen Sünders" gedeutet wurde. In Wirklichkeit gehört dieses Tier zur Gattung der Riesensalamander, die heute nur noch an wenigen Stellen in China und Japan vorkommen. Sie werden bis zu 150 Zentimeter lang und wiegen mehr als 12 Kilogramm.