Vorschau zur Großen Sonderausstellung "Von Sinnen" (1.12.2022 bis 10.9.2023)
– wie Lebewesen ihre Umwelt wahrnehmen
Wenn wir etwas sehen, nehmen wir mit unseren Augen Licht bestimmter Wellenlänge wahr. Unterschiedliche Wellenlängen interpretiert unser Gehirn als unterschiedliche Farben. Allerdings ist nur ein kleiner Bereich des Spektrums elektromagnetischer Wellen für uns sichtbar. Es gibt Bereiche mit sehr kurzen und langen Wellen, die wir nicht sehen können – wie zum Beispiel UV-Licht, Infrarotlicht oder Radiowellen.
Unser Auge wird durch feste Häute geschützt: im hinteren Bereich durch die Lederhaut, im vorderen Bereich durch die Hornhaut. Darunter liegt die sogenannte Aderhaut mit vielen Blutgefäßen. Ihr Blut versorgt die Zellen der Netzhaut. Das Auge wird vom Glaskörper ausgefüllt und stabilisiert. Der Sehnerv leitet die Signale zum Gehirn.
Das Licht trifft zunächst auf die Hornhaut. Es dringt durch die Pupille bis zur Linse vor. Hornhaut und Linse brechen das Licht, so dass ein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen kann. Hier finden sich die lichtempfindlichen Zellen, die sogenannten Fotorezeptoren.
Im menschlichen Auge gibt es zwei Arten von Fotorezeptoren. Sie werden aufgrund ihrer Formen Stäbchen und Zapfen genannt. Mit Stäbchen können wir auch bei wenig Licht sehen, aber keine Farben unterscheiden, während die Zapfen für das Farbsehen verantwortlich sind.
Neben unserem Sehsinn haben wir aber noch zahlreiche andere Sinne. Klassischerweise werden fünf menschliche Sinne unterschieden: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Doch es gibt noch mehr menschliche Sinne! Schließen Sie die Augen und stehen Sie auf einem Bein – das gelingt durch den Gleichgewichtssinn. Falls es nicht so gut klappt und Sie fallen um, meldet sich vermutlich ihr Schmerzsinn.
In dieser Sonderausstellung werden wir das Thema „Sinne“ näher beleuchten. Wie funktioniert Wahrnehmung – und welche Sinne gibt es? Im ersten Teil der Ausstellung geht es darum, wie physikalische und chemische Reize wie Licht, Druck, Schall oder Duftstoffe in einen Sinneseindruck umgewandelt werden. Dafür haben Lebewesen eine Vielfalt von Organen und Sinneszellen entwickelt. Nicht alle hören mit den Ohren oder sehen mit den Augen so wie wir Menschen...
Wozu dient die Wahrnehmung? Mit welchen Sinnen meistern unterschiedliche Lebewesen die Herausforderungen des Lebens? Der zweite Teil der Ausstellung handelt davon, wie Tiere und Pflanzen mit Hilfe ihrer Sinne Nahrung und einen Partner finden, miteinander kommunizieren und sich orientieren. Am Beispiel ausgewählter Tier- und Pflanzenarten wird hier gezeigt, wie vielfältig und eindrucksvoll die Sinnesleistungen mancher Lebewesen sind. Wie das Schnabeltier seine Nahrung unter Wasser findet oder welche Tonfolgen Kanarienvogelweibchen besonders sexy finden. Oder wie sich Ameisen gegenseitig auf dem Laufenden halten und woher Pflanzen wissen, wo oben und unten ist.
Unser Ziel ist es, die Sonderausstellung “Von Sinnen” möglichst barrierearm für alle Menschen zugänglich zu machen. Dafür wird die Konzeption der Ausstellung von einem Beirat für Barrierefreiheit begleitet, in dem Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen repräsentiert sind. Zahlreiche Hör-, Riech- und Taststationen, sowie interaktive Spielstationen und spezielle Angebote für blinde und gehörlose Menschen werden dafür entwickelt. Die Texte der Ausstellung sind einfach und verständlich, so dass alle Zugang zum Thema finden können.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ab dem 1. Dezember 2022 in der Großen Sonderausstellung “Von Sinnen”!