Nach einer neuesten Schätzung sollen Spinnen jährlich zwischen 400 und 800 Millionen Tonnen an Beute verzehren. Zum Vergleich — der Fleischverbrauch der Menschen liegt bei rund 400 Millionen Tonnen pro Jahr. Das haben die beiden Wissenschaftler Martin Nyffeler (Universität Basel) und Klaus Birkhofer (Universität Gießen) berechnet und Anfang des Jahres 2017 in der Zeitschrift Science of Nature veröffentlicht.
Die Größenordnung dieser Schätzungen ist überraschend und wirft ein neues Licht auf die Bedeutung der Spinnen in Ökosystemen. Spinnen sind die am weitesten verbreitete und die artenreichste Gruppe von Räubern auf der Erde. In vielen Landlebensräumen leben ca. 150 Spinnen auf einem Quadratmeter, im Extremfall können es bis zu 1000 sein. Ihr Erfolg beruht auf einem hoch entwickelten sensorischen System, mit dem sie ihre Beute und Umgebung besonders gut wahrnehmen können. Spinnen ernähren sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren, überwiegend Insekten, aber auch anderen Spinnen, nur wenige und selten auch von Würmern, Schnecken oder kleinen Wirbeltieren. Die im Tierreich einzigartige Fähigkeit Fangnetze zu weben und der Einsatz von Gift macht Spinnen zu besonders effektiven Jägern.