R
      
      
        ietschel
      
      
        &
      
      
        S
      
      
        trauss
      
      
        :
      
      
        Wanzenfauna im NSG „Alter Flugplatz Karlsruhe“
      
      
        93
      
      
        
          Magerrasen
        
      
      
        (
      
      
        Rotschwingel-Rotstraußrasen und
      
      
        Borstgrasrasen): Acetropis-Arten, Alloeorhyn-
      
      
        chus flavipes, Arenocoris fallenii, Bathysolen
      
      
        nubilus, Emblethis griseus, Geocoris grylloides,
      
      
        Neides tipularius, Nysius-Arten, Odontoscelis
      
      
        lineola, Ortholomus punctipennis, Pionosomus
      
      
        varius, Polymerus vulneratus, Prostemma gut-
      
      
        tula, Sciocoris cursitans, Spathocera dalmanii,
      
      
        Trapezonotus arenarius.
      
      
        
          Reitgrasrasen
        
      
      
        :
      
      
        Dimorphopterus spinolae, Ne-
      
      
        ottiglossa leporina, Notostira- und Stenodema-
      
      
        Arten.
      
      
        
          Ruderalvegetation
        
      
      
        (
      
      
        mit Brombeer- und Gins-
      
      
        tergebüsch): je nach Wirtspflanze Adelphoco-
      
      
        ris- und Eurydema-Arten, Coreus marginatus,
      
      
        Anthocoris sarothamni, Dictyonota fuliginosa,
      
      
        Heterocordylus tibialis; im Grenzbereich zum
      
      
        Magerrasen in der Laubstreu Drymus, Ischnoco-
      
      
        ris, Plinthisus, Scoloposthetus.
      
      
        
          Feldgehölz
        
      
      
        :
      
      
        Charakterart Kleidocerys resedae
      
      
        an Birke, verschiedene Pentatomiden und, je
      
      
        nach Wirtspflanze, unterschiedliche Arten von
      
      
        Weichwanzen.
      
      
        
          8
        
      
      
        
          Vergleiche mit benachbarten Gebieten
        
      
      
        Will man die Zahlen der auf dem Alten Flugplatz
      
      
        nachgewiesen Wanzenarten mit denen anderer,
      
      
        in jüngerer Zeit untersuchter, sandiger Trockenbi-
      
      
        otope vergleichen, so lassen sich drei Fundstel-
      
      
        len heranziehen:
      
      
        -
      
      
        Das NSG Sandhausen wurde von B
      
      
        urkhardt
      
      
        &
      
      
        R
      
      
        ieger
      
      
        (1978)
      
      
        und V
      
      
        oigt
      
      
        (1994)
      
      
        untersucht.Von den
      
      
        bei V
      
      
        oigt
      
      
        aufgeführten 229 Arten sind 102 (44 %)
      
      
        auch auf dem Alten Flugplatz nachgewiesen, um-
      
      
        gekehrt fehlen dort 48 der Flugplatz-Arten.
      
      
        -
      
      
        Von den Sandäckern bei Waghäusel-Wiesental
      
      
        (
      
      
        V
      
      
        oigt
      
      
        &
      
      
        R
      
      
        ietschel
      
      
        , 1993)
      
      
        gibt es eine Liste von
      
      
        112
      
      
        Wanzenarten, die von zwölf Mitgliedern der
      
      
        „
      
      
        Arbeitsgemeinschaft Mitteleuropäischer Hetero-
      
      
        pterologen“ bei einer einzigen Exkursion gesam-
      
      
        melt wurden. Von diesen sind 70 (63 %) auch
      
      
        auf dem Alten Flugplatz vorhanden und somit 42
      
      
        der Flugplatz-Arten (noch) nicht von Waghäusel-
      
      
        Wiesental nachgewiesen.
      
      
        -
      
      
        Seit einigen Jahren untersuchen die Verfasser,
      
      
        mit gelegentlicher Unterstützung durch Kolle-
      
      
        gen, die Wanzenfauna der Naturschutzgebiete
      
      
        Hirschacker und Dossenwald bei Schwetzingen.
      
      
        Soweit die Ergebnisse vorliegen, sind dort etwa
      
      
        50 %
      
      
        der aufgefundenen Arten auch vom Al-
      
      
        ten Flugplatz bekannt. Hingegen sind 58 Arten
      
      
        der Flugplatz-Liste am Hirschacker (noch) nicht
      
      
        nachgewiesen.
      
      
        Lässt man beim Vergleich der vier Artenlisten
      
      
        häufige Ubiquisten ebenso unberücksichtigt wie
      
      
        Einzelfunde von Seltenheiten, so ergibt sich eine
      
      
        Liste von Arten, die den trockenen Sand- und
      
      
        Magerrasen des mittleren Oberrheingebietes ge-
      
      
        meinsam sind und für sie als typisch gelten kön-
      
      
        nen. Die Liste umfasst im Kern folgende Arten:
      
      
        Arenocoris fallenii, Beosus maritimus, Chlamy-
      
      
        datus pullus, Dimorphopterus spinolae, Emble-
      
      
        this griseus, Geocoris ater, Geocoris grylloides,
      
      
        Graptopeltus lynceus, Megalonotus praetexta-
      
      
        tus, Megalonotus sabulicola, Microporus nigrita,
      
      
        Neides tipularius, Nysius ericae, Nysius thymi,
      
      
        Odontoscelis lineola, Ortholomus punctipen-
      
      
        nis, Pionosomus varius, Plinthisius brevipennis,
      
      
        Prostemma guttula, Pterotmetus staphylinifor-
      
      
        mis, Sciocoris cursitans, Spathocera dalmanii,
      
      
        Stictopleurus abutilon, Stygnocoris fuligineus,
      
      
        Syromastus rhombeus, Trapezonotus arenarius,
      
      
        Xanthochilus quadratus.
      
      
        
          Dank
        
      
      
        Die Untersuchungen im Gelände wären ohne die Er-
      
      
        laubnis durch das Regierungspräsidium Karlsruhe und
      
      
        das Amt für Arbeitsschutz und Umwelt der Stadt Karls-
      
      
        ruhe nicht möglich gewesen, wobei unser besonderer
      
      
        Dank für die Unterstützung Frau U
      
      
        lrike
      
      
        R
      
      
        ohde
      
      
        und den
      
      
        Feldhütern gilt. Den Freunden und Kollegen Dr. H
      
      
        annes
      
      
        G
      
      
        ünther
      
      
        ,
      
      
        Dr. K
      
      
        arl
      
      
        H
      
      
        ermann
      
      
        H
      
      
        arms
      
      
        ,
      
      
        Dipl.-Biol. R
      
      
        alf
      
      
        H
      
      
        eckmann
      
      
        ,
      
      
        Dr. C
      
      
        hristian
      
      
        R
      
      
        ieger
      
      
        ,
      
      
        K
      
      
        laus
      
      
        V
      
      
        oigt
      
      
        und F
      
      
        ranz
      
      
        Z
      
      
        mudzinski
      
      
        gilt unser herzlicher Dank dafür, dass sie
      
      
        ihre Sammelergebnisse zur Verfügung stellten.
      
      
        
          Literatur
        
      
      
        A
      
      
        ichele
      
      
        ,
      
      
        D. & S
      
      
        chwegler
      
      
        ,
      
      
        H.W. (2000): Die Blütenpflan-
      
      
        zen Mitteleuropas. – 1-5 (2. Aufl.); Stuttgart (Kos-
      
      
        mos).
      
      
        B
      
      
        lum
      
      
        ,
      
      
        P. (2004) [Hrsg.]: Erlebnis Hardtwald. – 144 S.,
      
      
        zahlr. Abb.; Karlsruhe (Braun).
      
      
        B
      
      
        reunig
      
      
        ,
      
      
        T
      
      
        h
      
      
        . (2001):
      
      
        Alter Flugplatz Karlsruhe. – Falt-
      
      
        blatt DIN A2, zahlr. Abb.; Karlsruhe (Bezirksstelle f.
      
      
        Naturschutz u. Landschaftspflege Karlsruhe).
      
      
        B
      
      
        urkhardt
      
      
        ,
      
      
        G. & R
      
      
        ieger
      
      
        ,
      
      
        C. (1978): Die Wanzenfauna
      
      
        der Sandhausener Flugsanddünen – unter beson-
      
      
        derer Berücksichtigung des NSG „Pferdstriebdüne“
      
      
        – (
      
      
        Insecta, Heteroptera). – Veröff. Naturschutz Land-
      
      
        schaftspflege Baden-Württemberg,
      
      
        
          47/48
        
      
      
        : 393-413,
      
      
        13
      
      
        Abb.; Karlsruhe.
      
      
        K
      
      
        och
      
      
        ,
      
      
        M. (1997) [Hrsg.]: Auf dem Weg zur Großstadt,
      
      
        Karlsruhe in Plänen, Karten und Bildern 1834-1915.
      
      
        –
      
      
        Ausstellungskatalog, 80 S., 30 Kt., 20 Abb.; Karls-
      
      
        ruhe (Badenia).