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carolinea, 68
(2010)
Weide. Von dort startete der Vogel mit kürzeren
und längeren Pausen regelmäßige Tauchflüge
über die Wasseroberfläche, wie es allseits be-
kannt ist. Genutzt wurde der Teich an diesem Tag
von fischenden Kormoranen und Graureihern,
Schnatterenten, Krick- und Knäkenten sowie
mehreren Limikolenarten.
Nach ca. 2 Stunden hatte der Eisvogel den
Einstand gewechselt und startete nun mehrere
Jagdflüge von einem rechts vom Beobachtungs-
platz in ca. 15 bis 20 m entfernt liegenden Wei-
dengebüsch auf eine Schlammbank. Vom Wei-
dengebüsch stürzte er sich im schrägen Jagdflug
von etwa 30 bis 45 Grad auf die Schlammbank
und tauchte mit der Schnabel bis zum Schnabel-
grund in den Schlamm (Abb. 3). Die Beine san-
ken dabei bis zum Bauchgefieder im Schlamm
ein. Von den sechs in einer ¼ Stunde beobach-
teten Jagdflügen auf dem Schlamm schienen
drei erfolgreich gewesen zu sein, denn der Vogel
verblieb kurze Zeit am Platz, um etwas hinunter-
zuschlucken. Was er genau verzehrte, war nicht
zu erkennen. Allerdings muss die Schlamm-
bank recht nahrungsreich an Insektenlarven
und Würmern gewesen sein, denn sie wurde im
Beobachtungszeitraum auch von Kampfläufer,
Sichelstrandläufer, Flussuferläufer, Kiebitz und
Pfuhlschnepfe zur Nahrungssuche genutzt. Nach
einer Ruhephase von etwa 5 Minuten nach dem
letzten Jagdflug auf der Schlammbank querte
der Vogel den Teich im geradlinigen Streckenflug
und flog in den bereits zuvor genutzten Weiden-
busch, der 200 m entfernt steht. Weitere Jagd-
flüge konnten danach nicht mehr be­obachtet
werden.
Literatur
G
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Autor
Dr. P
eter
H
avelka
,
Staatliches Museum für Naturkun-
de Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, D-76133 Karlsruhe,
­
E-Mail:
peter.havelka@smnk.de
Abbildung 2. Eisvogel – Ansitzjäger mit Fischchen.
Abbildung 3. Eisvogel auf der Schlammbank: Schnabel
ist zum Beutefang halb geöffnet.