carolinea, 68
(2010): 129-130, 1
Abb.; Karlsruhe, 30.12.2010
129
Zum Gedenken an J
oachim
H
illger
1936 – 2010
In den ersten Stunden des neu-
en Jahres 2010 ist der Karlsruher
Käfersammler J
oachim
H
illger
unerwartet verstorben. Niemand
ahnte beim letzten Treffen der
Karlsruher Entomologen im De-
zember 2009, dass wir ihn nicht
mehr sehen würden. Er war an
jenem Abend wie immer heiter
und gut gelaunt, und nichts deu-
tete auf seinen frühen und über-
raschenden Tod hin.
J
oachim
H
illger
wurde am 30. Mai
1936
in Berlin-Charlottenburg
geboren. Sein Vater arbeitete als
Ingenieur zuerst in Berlin, später
in Erlangen und schließlich in
Karlsruhe. An diesen drei Orten
ging J
oachim
H
illger
zur Schule.
Als Zwölfjähriger stieß er auf das
Buch „Chemische Experimente,
die gelingen“ von H
ermann
R
ömpp
aus dem Kosmos-Verlag. Und so
begann er zu Hause chemische
Experimente zu machen. Dieses
Forschen begeisterte den Jungen
sehr. Es war also kein Wunder,
dass J
oachim
H
illger
nach sei-
nem Abitur in Karlsruhe Chemie
studierte. Nach wenigen Seme-
stern wechselte er nach Isny, wo
er seine Studien beendete. Als
Chemotechniker fand er Arbeit
bei der Firma Thomé in Biberach/
Riß, später arbeitete er für die
BASF in Ludwigshafen. Nachdem
er 1964 seine Frau M
arliese
gebo-
rene K
eller
geheiratet hatte, suchte er sich eine
Arbeitsstelle in Karlsruhe. Er fand sie im che-
mischen Labor der Firma Pfizer, wo er bis zum
Eintritt in den Vorruhestand (1994) tätig war.
Von der anstrengenden Arbeit im Labor erholte er
sich bei Wanderungen, Exkursionen und Reisen
in die Natur. Seinen zwei Kindern S
abine
(* 1964)
und M
artin
(* 1968)
war er ein aufgeschlossener
Vater, der ihnen die kleinen und großen Wunder
der Natur zeigte. Mit seiner Frau und den Kindern
unternahm er Reisen in interessante Gebiete der
Alpen, vor allem, wenn sie auch entomologisch
vielversprechend waren.
Die Entomologie war eine seiner großen Leiden-
schaften. Besonders das Sammeln, Präparieren
und Ordnen der gefundenen Käfer machte ihm
viel Freude. Penibel beschriftete er die Etiket-
ten. Er führte ausführliche Tagebücher über die