T
        
        
          reiber
        
        
          :
        
        
          Schwebfliegen der Südvogesen
        
        
          71
        
        
          turen gezielt abgesucht (vgl. T
        
        
          reiber
        
        
          1992
        
        
          a),
        
        
          um eine möglichst große Artenzahl nachwei-
        
        
          sen zu können. Die einzelnen Gebiete wurden
        
        
          mindestens vier Mal besucht. Allerdings lag der
        
        
          Schwerpunkt der Untersuchung bei anderen In-
        
        
          sektengruppen, so dass die Schwebfliegen über-
        
        
          wiegend beiläufig mit erfasst wurden. Bei vielen
        
        
          Flächen handelte es sich außerdem um frische
        
        
          Wiesen und Grünland, das für Syrphiden keine
        
        
          hohen Artenzahlen erwarten lässt. Im Gelände
        
        
          gut bestimmbare Arten wurden notiert. Darüber
        
        
          hinaus wurden Belegtiere und nicht unmittelbar
        
        
          erkennbare Arten gesammelt. Das Material wur-
        
        
          de von D
        
        
          ieter
        
        
          D
        
        
          oczkal
        
        
          und K
        
        
          laus
        
        
          R
        
        
          ennwald
        
        
          über-
        
        
          prüft bzw. bestimmt.
        
        
          Es wird bei der Nomenklatur D
        
        
          oczkal
        
        
          et al. (2001)
        
        
          gefolgt. Die Bewertung der Arten richtet sich
        
        
          nach der Roten Liste von Baden-Württemberg
        
        
          (
        
        
          RL_BW, vgl. D
        
        
          oczkal
        
        
          et al. 2001), da noch keine
        
        
          elsässische Rote Liste vorliegt und die Gebiete
        
        
          mit denen in Baden-Württemberg vergleichbar
        
        
          sind. Die Belegtiere befinden sich in den Samm-
        
        
          lungen von D. D
        
        
          oczkal
        
        
          ,
        
        
          K. R
        
        
          ennwald
        
        
          und dem
        
        
          Museum für Naturkunde in Karlsruhe.
        
        
          
            4
          
        
        
          
            Ergebnisse
          
        
        
          In 38 Teilgebieten des Offenlandes wurden ins-
        
        
          gesamt 158 Arten gefunden, davon 156 im Dé-
        
        
          partement Haut-Rhin (68). Zwei der gefundenen
        
        
          Arten (Spilomyia manicata, Platycheirus perpal-
        
        
          lidus) wurden nur im Département Vosges (88)
        
        
          gefunden. Dies ist eine hohe Zahl und dokumen-
        
        
          tiert die Bedeutung der Südvogesen für diese Ar-
        
        
          tengruppe. Die Ergebnisse werden vergleichend
        
        
          dargestellt.
        
        
          Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf Wie-
        
        
          sen und Grünland. Die geringste Artenzahl wur-
        
        
          de auf trockenen bis frischenWiesen undWeiden
        
        
          erfasst (Teilgebiete 2-24 und 38) mit durchschnitt-
        
        
          lich nur rund 12 Arten, während in Gebieten vor-
        
        
          wiegend mit Sümpfen, Mooren, feuchten Hoch-
        
        
          staudenfluren, Bachläufen und Seggenrieden
        
        
          durchschnittlich rund 30 Arten gefunden wurden.
        
        
          Die größte Artenvielfalt wurde bei Orbey (Sur-
        
        
          cenord) mit 78 Arten nachgewiesen (Teilgebiet
        
        
          34
        
        
          und 35 zusammen). Es handelt sich hier um
        
        
          ein besonders reich strukturiertes Gebiet.
        
        
          Nicht untersucht wurden Wälder, wobei insbe-
        
        
          sondere in den feuchten Wäldern ebenfalls viele
        
        
          Arten zu erwarten sind. Für die Vogesen sind in
        
        
          diesem Lebensraum eine größere Anzahl wei-
        
        
          terer Arten zu erwarten.
        
        
          
            4.1 
          
        
        
          
            Nachgewiesene Arten der Teilgebiete
          
        
        
          
            im Vergleich
          
        
        
          In der folgenden Tabelle sind alle nachgewie-
        
        
          senen Arten aufgeführt. Die Gefährdungs-Ein-
        
        
          stufung richtet sich nach den aktuellen Roten Li-
        
        
          sten Baden-Württembergs (D
        
        
          oczkal
        
        
          et al. 2001).
        
        
          Die Einstufung bedeutet:
        
        
          0 
        
        
          = Ausgestorben (Liste Noire – espèce éteinte
        
        
          ou disparue)
        
        
          1 
        
        
          = Vom Aussterben bedroht (En danger – es-
        
        
          pèce menacée de disparition)
        
        
          2 
        
        
          = Stark gefährdet (Vulnérable – espèce très
        
        
          menacée)
        
        
          3 
        
        
          = Gefährdet (En déclin – espèce menacée)
        
        
          G = Gefährdung anzunehmen
        
        
          D =  Datenlage defizitär (Données imprécises
        
        
          ou insuffisantes)
        
        
          V = Vorwarnliste (Liste Orange – Espèces non
        
        
          encore menacées, mais à surveiller ou
        
        
          
        
        
          patrimoniale, espèce de la Liste de pré-
        
        
          alerte)
        
        
          
            4.2
          
        
        
          
            Bemerkenswerte Artfunde
          
        
        
          Arctophila bombiformis (F
        
        
          allén
        
        
          , 1810)
        
        
          Fundorte: 14 Hahnenbrunnen 16.07.2006, 1 W;
        
        
          25
        
        
          Lauchenkopf 05.07.2008, 1 M; 28 Forlet
        
        
          19.06.2003, 1
        
        
          M ; 30 Zone humide entre Steinle-
        
        
          bach et Oberlauchen 07.08.2008, 1 M; 34 Orbey,
        
        
          Surcenord 23.06.2010, 1 M, 17.07.2010 1 W
        
        
          Biotop: Die Art besucht gerne wie Hummeln die
        
        
          Blüten insbesondere von Cirsium palustre und
        
        
          Knautia dipsacifolia. Die Art besiedelt Ränder
        
        
          von Quellbächen, feuchte Staudenfluren und
        
        
          kleinflächige Feuchtgebiete.
        
        
          Brachypalpus chrysites (E
        
        
          gger
        
        
          , 1859)
        
        
          Fundorte: 34 Orbey, Surcenord 19.05.2010, 1 M
        
        
          Biotop: Das Tier setzte sich auf Holz einer Fichte
        
        
          und sonnte sich innerhalb einer lückig von Bäu-
        
        
          men bestandenen, beweideten Fläche.
        
        
          Cheilosia clama (C
        
        
          laussen
        
        
          &
        
        
          V
        
        
          ujic
        
        
          , 1995)
        
        
          Funde: 27 Markstein, Ferme Steinlebach 07.05.
        
        
          2009, 1
        
        
          W; 30 Guebwiller, valle de la Lauch près
        
        
          Oberlauchen 07.05.2009, 1 W
        
        
          Biotop: Die Art wurde in Feuchtgebieten gefun-
        
        
          den, an deren Rändern einzelne Fichten und
        
        
          Weiden vorkamen. Die Tiere saßen auf blü-
        
        
          henden Salix aurita bzw. Caltha palustris.
        
        
          Cheilosia faucis (B
        
        
          ecker
        
        
          , 1894)
        
        
          Funde: 29 Oberlauchen 10.06.2006, 1 W; 32 Grand
        
        
          Ballon Ferme du Ballon 11.05.2008, 1 W; 30 Zone
        
        
          humide Steinlebach-Oberlauchen 07.05.2009, 1 M