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carolinea, 69
(2011)
ortsangaben aus Baden sind wie in den früheren
Arbeiten von Norden nach Süden angeordnet.
Bei häufigeren Arten ist nur die Zahl der
((
und
))
,
die aus Baden vorliegen, und die aus den
Fangdaten ermittelte Flugzeit angegeben. Bei
Privatsammlungen ist der Name des Sammlers
nur bei Tieren genannt, die nicht aus eigenen
Aufsammlungen stammen. Bei allen Tieren, die
Spezialisten zur Determination oder Nachprü-
fung vorgelegen haben, ist dies besonders ver-
merkt. Einige Arten aus Württemberg, die bisher
in Baden nicht aufgefunden wurden, sind ohne
Nummer eingefügt. Die meisten dieser Tiere
wurden bei Enzklösterle ssw Wildbad im Nord-
schwarzwald, nur wenige km von der badischen
Grenze entfernt, gefangen.
Abkürzungen
SMNK = Staatliches Museum für Naturkunde
Karlsruhe
H
= coll. H. H
ilpert
,
in SMNK
Ho
= coll. C
h
.
H
offmann
,
Albersweiler,
Pfalz
R
= coll. et det. M. R
iedel
,
Bad Fallingbostel
S
= coll. K. S
chmidt
,
Heidelberg
Wi
= coll. N. W
indschnurer
,
Karlsruhe
Z
= coll. F. Z
mudzinski
,
Karlsruhe
*
= von B
auer
(1958
bzw. 1961) in
Franken festgestellte Art
cf.
= confer: vergleiche! Unsichere
Determination
coll.
= collectio: Sammlung
det.
= determinavit: er hat es bestimmt
e. l.
= ex larva
e. p.
= ex pupa
ex
= gezogen aus
in lit.
= eine brieflich benannte, aber vom
Autor nie beschriebene Art
s. l.
= sensu lato: im weiten Sinne
ssp.
= subspecies: Unterart
s. str.
= sensu strenuo: im engen Sinne
vid.
= vidit: er hat es gesehen
GS
= Gelbschale
KL
= Körperlänge
MF
= Malaise-Falle
am Licht = Anflug beim Lichtfang von Nacht-
schmetterlingen oder abends
in der Wohnung
A
= Anfang
E
= Ende
M
= Mitte
Unterfamilie Campopleginae
In dieser Unterfamilie sind viele taxonomische
Probleme noch ungelöst. Dies gilt besonders für
einige artenreiche Gattungen wie Campoplex,
Casinaria, Diadegma, Hyposoter und Olesi­
campe. Für Campoletis, Casinaria, Hyposoter
und Olesicampe fehlen moderne Revisionen. So
muss bei diesen Gattungen immer noch auf die
hauptsächlich auf Färbungsunterschiede begrün-
deten Schlüssel von T
homson
(1887)
und S
chmie
-
deknecht
(1909)
zurückgegriffen werden. Beson-
ders bei den von S
chmiedeknecht
(1909)
unter
Holocremnus aufgeführten Olesicampe-Arten
sind Bestimmungsversuche fast aussichtslos.
Der ausgewiesenste Spezialist dieser Unterfa-
milie, K. H
orstmann
,
Würzburg, schrieb mir: „die
Arten der Gattung Olesicampe sind zur Zeit un-
bestimmbar;“ und „Phobocampe bleibt äußerst
schwierig“, auch nach der Revision durch S
edivý
(2004).
Einige von ihm determinierte Hyposoter-
Arten schickte er zurück mit der Einschränkung,
dass „diese Gattung unrevidiert ist und deshalb
weitere versteckte Arten vorkommen können.“
So blieben besonders von der Gattung Olesi­
campe, aber auch von Campoplex, Casinaria,
Diadegma und Hyposoter zahlreiche Exemplare
unbestimmt. Männchen sind in in vielen Fällen
nur sicher zu bestimmen, wenn sie zusammen
mit den Weibchen gefangen wurden.
Ohne die grundlegenden Gattungsrevisionen
von K. H
orstmann
und ohne seine Hilfe bei der
Bestimmung schwieriger Arten wäre eine Bear-
beitung der Campopleginae nicht möglich gewe-
sen.
Die Mehrzahl der Arten sind Endoparasitoide
in Schmetterlingsraupen. Die Lathrostizus- und
Olesicampe-Arten entwickeln sich in Blattwes-
pen-Larven (Tenthredinidae), Olesicampe auch
in Keulhorn- oder in Buschhorn-Blattwespen
(
Cimbicidae, Diprionidae). Rhimphoctona: Wirte
sind, soweit bekannt Bockkäferlarven (Ceram-
bycidae), bei Bathyplectes: Rüsselkäferlarven.
(
Curculionidae). Die meisten Nemeritis-Arten
entwickeln sich in Kamelhalsfliegen-Larven
(
Raphidioptera), einzelne in Käferlarven oder in
Schmetterlingsraupen.
Die Wirtslarven werden in der Regel erst umge-
bracht, wenn sie erwachsen sind, imsogenannten
Vorpuppenstadium. In einzelnen Fällen wird aber
der Wirt schon früher getötet. Dann wird der Ver-
puppungskokon wie bei einigen Meteorus-Arten
(
Braconidae) frei an einem Faden aufgehängt,
z.B. bei Scirtetes (H
orstmann
,
briefl. Mitt.).