Carolinea 74

T rusch : 175 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe 121 einem Freund seines Vaters, Be- such des Gymnasiums Hohenba- den 1893 Abitur in Lörrach 1895 im November Gründung der Sec- tion Freiburg des Skiclubs Feld- berg auf Initiative P aulcke s 1899 Promotion bei Prof. A ugust W eis - mann , Universität Freiburg; die Veröffentlichung des Buches „Der Skilauf“ macht ihn zur internatio- nal anerkannten Skikoryphäe. 1900 Heirat mit der Schweizerin M aria R ingier ; im November Gründung des DSV (Deutscher Skiverband) in München auf Initiative von P aulcke und Dr. W ilhelm O ffer ­ mann 1901 – 1905 Habilitation (1901), Assistent am Geologisch-Paläontologischen In- stitut der Universität Freiburg 1905 – 1935 Professor für Geologie und Mine- ralogie an der TH Karlsruhe 1915 Erzherzog K arl schickt P aulcke in das Osmanische Reich, um militä­ rische Skiformationen auszubilden. 1919 – 1920 Rektor der TH Karlsruhe 1929 erster Lehrfilm über Lawinen, mit W illi W etzenbach 1933 Ehrung P aulcke s durch Benen- nung eines Platzes auf dem Cam- pus der TH Karlsruhe nach ihm 1943 Er erhält den Großen Ehren- brief des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen. 5.10.1949 P aulcke stirbt in Karlsruhe an den Folgen eines Unfalls in seiner Bi- bliothek. Zoologie: M ax A uerbach (1879 – 1968) M ax A uerbach war Zoologe und Limnologe. Er war Direktor des Naturkundemuseums Karlsru- he sowie Hochschullehrer an der Technischen Hochschule und an der Kunstakademie. A uer - bach kam 1902 als Assistent an das Großher- zogliche Naturalienkabinett, wurde 1904 Kustos, 1918 Abteilungsleiter für Zoologie und Botanik und war schließlich von 1934 bis 1945 Museums­ direktor, letzteres als besondere Würdigung sei- ner Leistung für das Museum. Darüber hinaus war er lange Zeit Schriftführer und ab 1935 er- ster Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe. A uerbach forschte anfangs über die Gewebe von Nagetieren und Fischen und später über die mi- kroskopisch kleinen Myxozoa (zu den Nesseltie- ren gehörende Urtiere), die als Parasiten z.B. bei Fischen eine Rolle spielen. Neben Arbeiten zu Säugetieren, den Naturschutzgebieten in Baden und einigen ornithologischen Themen widmete er sich bis zu seinem Lebensende der Fische- reibiologie und Untersuchung von Binnengewäs- sern, insbesondere des Bodensees. Mit der In- itiierung der Anstalt für Bodenseeforschung der Stadt Konstanz in Staad (1919) gilt er als „Vater der Bodenseeforschung“. Im Jahre 1927, nach dem Erlass des ersten badischen Naturschutz- gesetzes, wurde A uerbach Landesbeauftragter für Naturschutz. Damit begründete er die enge Zusammenarbeit der Wissenschaftler des Natur- kundemuseums mit der Naturschutzverwaltung, welche bis heute anhält. Insbesondere in der Museumsentwicklung und Museumskunde hat Auerbach Großes geleistet. Er gilt als der Neugestalter des Karlsruher Na- turkundemuseums. Seine erste Aufgabe sah A uerbach im Ordnen und Katalogisieren der zoologischen Sammlungen. Auf dieser Grund- lage ist heute noch die Organisation der zoolo- gischen Sammlungen des Museums aufgebaut. Besonders jedoch in der Ausstellungstechnik und Ausstellungspolitik setzte A uerbach für die damalige Zeit Maßstäbe: Er setzte eine moder- ne Museumsgestaltung durch, bei der Didaktik und das Zeigen der Objekte in biologischen Gruppen in ihrer natürlichen Umgebung im Vordergrund standen. Bahnbrechend für die Zukunft war die Neuerung, Schausammlungen von wissenschaftlichen Sammlungen zu tren- nen. Dies war einerseits der Schritt zur publi- kumswirksamen Darstellung der Schauobjekte, die nun, ohne dass der Besucher den Eindruck hatte, in einem Magazin zu stehen, ihre Infor- mations- und Lehrfunktion erfüllen konnten. Ge- nauso wichtig war auf der anderen Seite, dass damit der Grundstein zur modernen wissen- schaftlichen Forschungssammlung gelegt wur- de, welche in gut schützenden Magazinen die Variabilität der Arten durch zahlenstarke Serien dokumentiert. Lebensweg 26.1.1879 Geburt in Elberfeld (heute Stadt- teil von Wuppertal), Eltern: C. G. A uerbach (Chemiker) und E lisa ­ beth A uerbach , geb. B runner 1889 Umzug nach Mannheim

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