Carolinea 75

100 Carolinea 75 (2017) noch Erfassungsdefizite in neuerer Zeit vor, aller- dings ist eine Bestandsabnahme trotzdem sehr wahrscheinlich. Lungenenzian-Ameisenbläuling ( Maculinea alcon ) Habitatansprüche: Soweit M. alcon als eige- ne Art aufgefasst und damit vom Kreuzenzian- Ameisenbläuling ( Maculinea rebeli ) getrennt wird (vgl. E ller et al. 2007), setzen sich die be- siedelten Habitate ausschließlich aus spät ge- mähten Nieder- und Zwischenmoorstandorten zusammen ( M arktanner 1985, E bert & R enn - wald 1991b). Der in E bert & R ennwald (1991b) erwähnte Fundort mit Kreuzenzian-Vorkommen auf alluvialem Talkies im Bodenseebecken konn- te bisher nicht überprüft werden. Wirtspflanzen: Lungenenzian ( Gentiana pneu­ monanthe ) und Schwalbenwurz-Enzian ( Gentia­ na asclepiadea ) ( B räu & D olek 2013). Aufgrund der Seltenheit des Lungenenzians im württem- Abbildung 10. Nachweise des Blaukernauges ( Minois dryas ) in den Landkreisen Ravensburg und Bodenseekreis. Schwarze Punkte stellen aktuelle Nachweise im Zeitraum 2013-2017 dar, die kleineren weißen Punkte ältere Nach- weise vornehmlich aus dem Zielartenkonzept des Landkreises Ravensburg ( B auer 2010) und aus der Landes­ datenbank Schmetterlinge des Naturkundemuseums Karlsruhe. Abbildung 11. Der Lungenenzian-Ameisenbläuling ( Maculinea alcon ) ist am besten durch Ei-Suche nach- weisbar. Die weißen, ca. 2 mm großen Eier fallen an den in diesem Fall noch grünen, sonst blauen Blü- tenständen der beiden Enzian-Arten schnell auf. Auf diese Weise können auch individuenarme oder nur sporadisch besiedelte Trittsteinpopulationen detektiert werden.

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