Carolinea 75
B amann : Tagfalter und Widderchen auf Streuwiesen im Allgäu 101 bergischen Allgäu erfolgen hier ca. 95 % der Eiablagen an Schwalbenwurz-Enzian (vgl. M ark - tanner 1985) (Abb. 11). Besiedelte Habitate im württembergischen Allgäu Besiedelt werden relativ nährstoffarme bis mä- ßig nährstoffreiche, maximal leicht verschilfte Streuwiesen mit guten Beständen kräftiger und frei wachsender Exemplare o.g. Enzianarten (vgl. B räu & D olek 2013, K üer & F artmann 2005). Stark beschattete oder eingewachsene sowie extrem kümmerliche Enziane werden normaler- weise nicht belegt. Einige nicht besiedelte Ha- bitate mit guten Enzianbeständen legen nahe, dass noch weitere Faktoren (Wirtsameisen, Kli- ma, Konkurrenz mit Enzian-Langhornfalter [ Ne mophora violellus ]) eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Reproduktion der Art spielen könn- ten ( M ouquet et al. 2005, B räu et al. 2006, B räu & D olek 2013). Verbreitung im württembergischen Allgäu Vom Lungenenzian-Ameisenbläuling konnten von 2013-2017 62 Vorkommen nachgewiesen werden (Abb. 12). Regional (z.B. Umgebung Wangen) ist die Art allerdings deutlich im Rück- gang. Viele Populationen sind sehr klein und von individuenarmen Wirtspflanzenbeständen abhängig. Ähnlich wie die Falter selbst unterlie- gen auch die beiden Wirtspflanzen starken Häu- figkeitsschwankungen. So konnte in den Jahren 2015 und 2016 auf zahlreichen Flächen eine starke Abnahme des Schwalbenwurz-Enzians beobachtet werden. Die Ursachen hierfür sind nicht eindeutig, könnten aber mit ungünstigen kli- matischen Witterungsbedingungen (anhaltende Trockenphasen im Hochsommer 2015, Nässe periode im Frühsommer 2016) zusammenhängen. Im Vergleich zu den Untersuchungen für das Zielartenkonzept des Landkreises Ravensburg ( B auer 2010 ) ist die Anzahl der Vorkommen in etwa gleich geblieben. Damals wurden 51 Po- Abbildung 12. Nachweise des Lungenenzian-Ameisenbläulings ( Maculinea alcon ) in den Landkreisen Ravensburg und Bodenseekreis. Schwarze Punkte stellen aktuelle Nachweise im Zeitraum 2013-2017 dar, die kleineren weißen Punkte ältere Nachweise vornehmlich aus dem Zielartenkonzept des Landkreises Ravensburg ( B auer 2010) und aus der Landesdatenbank Schmetterlinge des Naturkundemuseums Karlsruhe.
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