Carolinea 75
50 Carolinea 75 (2017) Veränderungen der Umweltbedingungen stark gefährdet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die seltene Art in Baden-Württemberg noch an anderen Stellen vorkommt. Allerdings ist B. in vestiens selbst für das geübte Auge leicht zu übersehen, wenn nicht gerade eine kleine „Mas- senentwicklung“ stattfindet, die einer Anzahl von Batrachospermum -Exemplaren eine unüblich rote Färbung verleiht. Es hängt wohl in erster Linie vom Zufall ab, ob weitere Funde gemacht werden. Bangia atropurpurea ( R oth ) C. A gardh 1824 Die Zahl der Fundorte dieser unverzweigten, fä- digen, aber makroskopisch meist gut sichtbaren Art in Baden-Württemberg ist leicht überschau- bar (Abb. 22, 23, 24). Nach L auterborn (1910, 1942, RegioWasser e.v. 2009) kommt die Art vereinzelt im unteren Neckar zwischen Heidel- berg und Mannheim und im Hoch- und Ober rhein vor. Einige genauer von L auterborn (1942) bezeichnete Fundorte sind die Felsen der Istei ner Schwelle, wo sie auch 1996 von F ritz et al. (1997) gefunden wurde und Steine der Ufer- schüttungen oberhalb Breisach, wo sie ebenfalls heute noch vorkommt, sowie der Hochrhein bei Ellikon. Weitere Fundorte liegen innerhalb der Oberrheinaue. L auterborn (1942) nennt den In- neren Rhein bei Rust, 2014 wurde B. atropur purea vom Verfasser im turbulent strömenden Auslass der Hansenkehle an der Rheinstraße nahe Weisweil gefunden, ebenso im nahege- legenen Rhein-Drainagekanal und 2017 in der weiter südlich gelegenen Waldschlut. Zusammen mit den Angaben von B ackhaus (2006), F ritz et al. (1997) und den Ergebnissen des WRRL-Mo- nitorings (4 Fundorte) ergibt sich ein markantes Verbreitungsbild, das sich fast ausschließlich auf den Rhein einschließlich seiner Aue und den mittleren und unteren Neckar beschränkt. Ver- Abbildungen 4-7. 4) Chantransia -Stadien, 5) Audouinella chalybea und 6) Audouinella hermannii . A. hermannii unterscheidet sich durch ihre rötliche Färbung von anderen, meist graugrünen oder blauen Audouinella -Arten. 7) Chantransia und Audouinella bilden häufig makroskopisch gut sichtbare Bestände. – Fotos: W. S chütz .
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