Carolinea 75

S chütz : Verbreitung benthischer Rotalgen in Baden-Württemberg 55 obachtungen recht häufig. Für den Feldsee und den vom Seebach durchflossenen Titisee ist sie bereits seit Mitte des 19. Jhdts. erwähnt ( Z ahn 1888) und in den Herbarien der Naturkundemu- seen Karlsruhe und Stuttgart mehrfach belegt. Eine Häufung von Funden ist auch im komplexen Gewässersystem der Freiburger Bucht (Schob- bach, Glotter, Riedkanal, Krebsbach, Blauwas- ser) auffällig (Abb. 8). Etwas weniger weit verbreitet scheint B. gelati­ nosum , den bisherigen Fundangaben zufolge, im württembergischen Teil des Landes zu sein. Aber auch dort wurde die Art im Zuge des WRRL-Mo- nitorings und eigener Nachforschungen in nicht wenigen Gewässern entdeckt (Tab. 1). So war bei einer Suche im Sommer 2015 an der Oberen Donau zwischen Fridingen und Sigmaringen B. gelatinosum in fast allen kleinen Grundwasser- abflüssen in der Talaue vorhanden, nicht jedoch in der Donau selbst, in welcher sie aber 2015 weiter oberhalb in Pfohren bei Donaueschingen auch schon vom Verfasser entdeckt wurde. Wei- ter östlich auf der Schwäbischen Alb wurde sie 2015 im sommerkalten Unterlauf der Lauchert und 2016 im ebenfalls sommerkalten Oberlauf der Zwiefalter Ach gefunden. Mehrere Funde konnten 2015 während des WRRL-Monitorings auch in Oberschwaben, besonders in Riss und Umlach, gemacht werden (Abb. 8). Mit weiteren Vorkommen in bisher nicht untersuchten Fließ- gewässern der Schwäbischen Alb und Ober- schwabens ist zu rechnen. Die Bestände sind in der Regel klein und be- stehen oft nur aus wenigen Individuen, aber es wurden auch Massenentwicklungen beobach- tet. Fast die gesamte Sohle eines grundwasser- führenden Grabens bei Ostelsheim (Landkreis Calw) war im Frühjahr 2015 bedeckt von den schleimigen Überzügen dieser Rotalge. Noch dichter waren die Massenbestände, die im Früh- Abbildungen 12-15. Typisch für Batrachospermum gelatinosum sind 12) zahlreiche, im Wirtel verteilte Karpospo- rophyten und 13) zylindrische Rindenzellen. Wichtige Merkmale von Batrachospermum anatinum sind 14) große, randlich im Thallus inserierte Karposporophyten und 15) blasig aufgetriebene Rindenzellen. – Fotos: W. S chütz .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=