Carolinea 75

86 Carolinea 75 (2017) verfasst. Stattdessen hat M eier des Öfteren wesentliche Detailinformationen für sich behal- ten (pers. Mitteilung S ieders an den Verfasser 1975, siehe auch A rnscheid , 1993). S ieder hatte das besagte Typusexemplar via Dr . H öne vom ZFMK als Ausgleich für seine um- fangreichen Bemühungen um die Bearbeitung der dortigen Psychidae bekommen. Er hatte für das Museum häufig schwierige Bestimmungsar- beit geleistet und deswegen gelegentlich auch überzähliges seltenes Originalmaterial für seine Sammlung erhalten (Archiv S ieder , jetzt SMNK). Das erwähnte Tier hat M eier zwar in seiner Ver- öffentlichung erwähnt, seinen Typusstatus aber schlichtweg ignoriert. Stattdessen hat er das andere, an das Bonner Museum zurück zu ge- bende Exemplar, als Lectotypus gekennzeichnet. Konsequenterweise hat er das Exemplar in der Sammlung S ieder s nicht zum Paralectotypus er- klärt, wie es eigentlich üblich und nach den Inter- nationalen Regeln der Zoologischen Nomenkla- tur richtig gewesen wäre. Reisseronia achaja in litt. Unter dem nicht publizierten „in litteris“-Namen Reisseronia achaja befindet sich in der Samm- lung des SMNK ein männliches Exemplar einer kleinen Psychiden-Art, welches mit einem oran- gefarbenen Etikett: „ Reisseronia achaja S ied . Holotypus ) , det. S ieder 1971“ in der Handschrift S ieders versehen ist. Eine nähere Untersuchung dieses einzelnen Exemplars ergab, dass es sich hierbei um ein Männchen von Heliopsychidea graecella ( M il - lière , 1866 ) handelt. Das betreffende Exemplar ist allerdings extrem dünn beschuppt und wirkt etwas spitzflügeliger, wobei nicht mehr nachvoll- zogen werden kann, ob es sich um einen Präpa- rations- oder Transportdefekt oder aber um eine bereits zu Lebzeiten vorhandene morphologische Abbildung 4. Heliopsychidea graecella ( M illière , 1866 ). a) männlicher Falter („Holotypus“ von „ Reisseronia achaja “ in litt.), b) männliches Genital (Präp.Nr. 3326, Arnscheid, in SMNK), c) männlicher Falter, d) männliches Genital (Präp.Nr. 3327, Arnscheid, in SMNK). Die Untersuchung des männlichen Genitals zeigt eindeutig die Zugehörigkeit zu Heliopsychidea graecella ( M illière , 1866 ). Beide Falter aus Griechenland, Peloponnes, Chelmos Gebirge, in coll. SMNK. – Fotos: W. A rnscheid .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=