Carolinea 75
B amann : Tagfalter und Widderchen auf Streuwiesen im Allgäu 97 günstigen Witterungsbedingungen ( K lapwijk & L ewis 2014). Die Populationszentren liegen süd- westlich von Wangen, bei Neukirch und südlich von Vogt. Weitere Vorkommen an der Periphe- rie sind mittlerweile stark isoliert, diejenigen im NSG Taufach-Fetzachmoos nördlich von Isny aktuell erloschen. Nach Osten hin (Umgebung Argenbühl/Bodenmöser) hat sich die Art mögli- cherweise erst in jüngerer Zeit wieder etwas aus- gebreitet, jedoch noch nicht ihre ursprüngliche Verbreitung wieder erreicht (Abb. 6). Im Vergleich zu den Untersuchungen im Rahmen des Zielartenkonzepts ( B auer 2010 ) haben die Vorkommen um etwa das Doppelte zugenom- men (1999/2000: 41 Vorkommen). Es handelt sich hierbei wahrscheinlich zum einen um eine reale Zunahme, da sich die Art wohl aufgrund klimatischer Gunstphasen wieder etwas ausbrei- ten konnte, zum anderen sicherlich aber auch um Erfassungsdefizite in früherer Zeit, da E. aurinia im Zeitraum von 2013-2017 mit höchster Intensi- tät kartiert wurde. Die Prognose für diese Art ist einigermaßen günstig, wenn sich das noch eng- maschige Netz aus strukturell geeigneten Streu- wiesen erhalten und regional durch vermehrten Nährstoffentzug erweitern lässt (vgl. B amann & D ittrich 2017). Westlicher Scheckenfalter ( Melitaea parthenoides ) Habitatansprüche: Ähnlicher Anspruchstyp wie E. aurinia . Besiedelt wird ebenfalls nährstoffar- mes, extensiv genutztes Grünland, wobei die Bindung an Trockenlebensräume etwas stärker ausgeprägt ist als beim Goldenen Scheckenfal- ter ( S ettele et al. 2005, N unner & K raus 2013). In Baden-Württemberg sind dies Halbtrockenrasen (Kaiserstuhl, Hegau), Salbei-Glatthaferwiesen (Alb-Wutach-Gebiet, Hegau, früher Bodenseebe- cken) und wechseltrockene Streuwiesen (würt- tembergisches Allgäu) ( E bert & R ennwald 1991a) (Abb. 7). Abbildung 6. Nachweise des Goldenen Scheckenfalters ( Euphydryas aurinia ) in den Landkreisen Ravensburg und Bodenseekreis. Schwarze Punkte stellen aktuelle Nachweise im Zeitraum 2013-2017 dar, die kleineren weißen Punkte ältere Nachweise vornehmlich aus dem Zielartenkonzept des Landkreises Ravensburg ( B auer 2010) und aus der Landesdatenbank Schmetterlinge des Naturkundemuseums Karlsruhe.
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