Carolinea 78

M ayer : Der Eschen-Scheckenfalter Euphydryas maturna in Baden-Württemberg 59 sonders Großem Wegerich ( Plantago major ) gemacht. Diese Pflanzen wachsen im Habitat häufig an Trittstellen entlang von Wegen, wel- che für die Raupen nur bedingt geeignet sind. Zuletzt konnten auf einer zweischürigen klei- nen Waldwiese vermehrt Raupen an dem dort häufigen Mittleren Wegerich gefunden werden. Selten wurden Raupen beobachtet, die sich von Gamander-Ehrenpreis ( Veronica chamaedrys ) ernährten. Gefressen wurden hier nur Blüten- teile und offensichtlich keine Laubblätter. In der Literatur wird Gamander-Ehrenpreis wiederholt als Wirtspflanze von E . maturna genannt (z. B. T olman 1998). Unter Laborbedingungen nutzten Raupen einer niederösterreichischen Population die Pflanze allerdings selbst bei Nahrungsman- gel nicht ( S traka 2014). Von anderen, im baden-württembergischen Ha- bitat vorkommenden Ehrenpreisarten (z. B. Ve- ronica persica , Veronica arvensis ) liegen keine Nachweise als Fraßpflanzen vor. An den beiden holzigen, strauchartigen Pflanzen Rote Hecken- kirsche ( Lonicera xylosteum ) und Liguster ge- langen bisher ebenfalls keine Nachweise in der Kocher-Jagst-Region, obwohl diese in der Litera- tur häufig als potenzielle Wirtspflanzen erwähnt werden. Dies gilt auch für den ehemaligen Stand- ort am Stuifen im Vorland der Schwäbischen Alb. Nach W eidemann (1995) fressen die Raupen nach der Überwinterung besonders Heckenkirsche. Abbildung 33. Raupen an Bachbungen-Ehrenpreis ( Ve- ronica beccabunga ). 30.4.2019. Abbildung 34. Eine L6-Raupe an Esche. Am baden- württembergischen Standort spielt die Esche als Wirts- pflanze für die Raupen im Frühjahr eher eine unterge- ordnete Rolle. In den letzten Jahren gelangen kaum noch Nachweise. 14.4.2009. Abbildung 32. Eine Raupe frisst an einer Blüte des Mitt- leren Wegerichs ( Plantago media ). 12.5.2019. Abbildung 31. Raupe an Spitzwegerich ( Plantago lan- ceolata ). 21.4.2011.

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