Neue Schmetterlingsart in Deutschland entdeckt: Purpurweiden-Jungfernkind

Purpurweiden-Jungfernkind, Männchen

Purpurweiden-Jungfernkind, Männchen

Purpurweiden-Jungfernkind, Weibchen

Purpurweiden-Jungfernkind, Weibchen

Karlsruher Schmetterlingsforschern ist in Südbaden ein bisher in Deutschland noch nicht nach­gewiesener Großschmetterling ins Netz gegangen: Das sogenannte Purpurweiden-Jungfernkind (Boudinotiana touranginii), ein tagaktiver Falter aus der Familie der Spanner. Das Purpurweiden-Jungfernkind ist nicht etwa neu nach Deutschland eingewandert, sondern wohl seit Jahrtausenden in der südlichen Oberrheinebene heimisch. Es handelt sich vermutlich um eine Reliktart der dynamischen Stromtalauen, wie sie bis vor 200 Jahren auch noch für den Rhein typisch waren. Aufgrund seiner Verborgenheit war das Purpurweiden-Jungfernkind bisher übersehen worden. Es ist deshalb so schwer zu finden, weil es nur eine extrem kurze Zeit als Falter auftritt. Diese Zeit liegt zudem im zeitigen Frühjahr, und beginnt noch bevor die Weiden aufblühen und ihre Kätzchen zeigen. Deshalb werden diese Schmetterlinge auch Jungfernkinder genannt: weil sie nach dem Winter in der noch „jungfräulichen Natur“ als erste Frühlingsboten erscheinen.