Ammoniten aus dem Mesozoikum

Nutzungsumstellung auf der Alpe Einödsberg

Artenreicher Borstgrasrasen

Am Grat des Spätengundkopfs

Leeren der Fallen im steilen Hang

Die Auswirkungen langjähriger Überweidung sowie der aktuellen extensiven Beweidung auf Boden-Arthropoden in subalpinen Borstgrasrasen in den Allgäuer Alpen wurden von 2003 bis 2008 untersucht. Das Projekt wurde vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert und vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. betreut. Naturschutzfachliches Ziel des Beweidungsprojekts am Einödsberg war und ist die Artenvielfalt der Pflanzen in den unter traditioneller Nutzung entstandenen artenreichen Weiderasen auf einem Allgäuer Blumenberg wieder herzustellen und langfristig zu erhalten.

Ziel von Besitzer und Alpwirtschaftlichem Verein ist eine traditionelle Nutzung zu erhalten und wirtschaftlich nachhaltig zu betreiben.
Ziel der wissenschaftlichen Untersuchungen war für Entscheidungen zur Nutzung und Pflege des Gebiets eine Daten- und Wissensgrundlage zu schaffen. Dies entspricht den Forderungen des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (engl: Convention on Biological Diversity - CBD): Forschung bezüglich Status und Trends der Vielfalt in Agrarlandschaften zu fördern und Technologien zu identifizieren, die positive Effekte auf die biologische Vielfalt haben. Denn nur auf diese Weise kann das von der Europäischen Union für 2010! formulierte Ziel, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, als ernsthaft aufrecht erhalten werden.
Die wissenschaftlichen Fragestellungen waren:
  • Welche Pflanzengesellschaften mit welcher Artausstattung und welche bemerkenswerten Arten Höherer Pflanzen kommen im Untersuchungsgebiet (UG) vor?
  • Wie stellt sich die Flora und Vegetation im UG im Verhältnis zu vergleichbaren, nicht mit Schafen beweideten Gebieten dar?
  • Wie verändert sich die Vegetation nach Aufgabe der Schafbeweidung unter a) intensiver Beweidung durch Rinder, b) extensiver Beweidung durch Rinder, c) Nutzungsauflassung, d) Mahd?
  • Inwieweit lassen sich die gewonnenen vegetationskundlichen Erkenntnisse auf andere Gebiete mit vergleichbarer Problematik übertragen?
  • Wie hoch ist die Artenvielfalt der Arthropoden im Untersuchungsgebiet?
  • Welche Faktoren prägen Artenreichtum und Zusammensetzung der untersuchten Bodentiergemeinschaften?
  • Wie stark hat sich die Arthropodenfauna durch die langjährige intensive Schafbeweidung verändert?
  • Wie hat sich die Fauna nach Aufgabe der Schafbeweidung verändert?
  • Wie lassen sich die Ergebnisse der vegetationskundlichen und faunistischen Untersuchungen in Hinblick auf Nutzungsempfehlungen zusammen interpretieren?
Nach sechs Jahren Feldarbeit und der Auswertung der umfangreichen Daten liegen nun zu den meisten Fragen klare Antworten vor. Die räumlich und zeitlich intensive Aufnahme der höheren Pflanzen und verschiedener wirbelloser Tiergruppen hat zu einer umfangreichen und außergewöhnlich guten Kenntnis der Biodiversität dieses Gebiets geführt. Weitere Informationen, Artenlisten und Publikationen zum Projekt finden sie unter einoedsberg.de.
In Band 18 unserer Zeitschrift Andrias: "Biodiversität in der Kulturlandschaft des Allgäus" sind mehrere Artikel zum Projekt veröffentlicht.