Veranstaltungstipp: Vortrag

Der Tod - ein Kunstgriff der Natur, das Leben zu erhalten

Dienstag, 5.2.2019, 18.30 Uhr
von Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Storch (Universität Heidelberg)
Eintritt frei
in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V.

Seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren gibt es Organismen auf der Erde, die sich zu einem immer umfangreicheren Lebensstrom entwickelt haben, der sich und seine Umwelt stetig verändert hat. Auf Organismen geht der Sauerstoff der Atmosphäre zurück, Reste von Organismen bauen Gebirge auf und nehmen große Flächen des Meeresbodens ein und haben Kohle- und Erdöllager geschaffen. All das ist mit Tod verbunden, aber auch mit zunehmender Komplexität des Lebendigen und der Differenzierung der Organismen, von denen allerdings über 90 % aller Arten ausgestorben sind. Was für die gesamte Evolution gilt, trifft auch heute noch zu: Alle Organismen-Arten sind durch eine Überproduktion von Nachkommen gekennzeichnet. Fast alle sterben zu Beginn ihres Lebens. Blieben sie alle am Leben, würde die gesamte Biosphäre kollabieren. Vergleichbares gilt auch für den einzelnen Organismus einschließlich des Menschen. Wir verlieren jeden Tag mehrere Gramm unserer Zellen im Rahmen eines programmierten Zelltodes. Das gilt schon im Mutterleib. Ohne den Zelltod hätten wir weder fünf Finger an jeder Hand noch funktionierende Augen oder ein intaktes Gehirn. Schließlich soll erläutert werden, dass der Tod in verschiedenen Zeiten unserer Geschichte und in verschiedenen Kulturkreisen von den Menschen sehr unterschiedlich bewertet wird. Der Vortrag wird reich mit Bildern illustriert, auf denen auch diejenigen Organismen-Arten – Pflanzen und Tiere – dargestellt werden, die ein Alter von über 10.000 Jahren erreichen. (NWV)