Veranstaltungstipp 28.7.: Vortrag: Unheimlicher Riffbewohner – die faszinierende Spurensuche nach dem Karlsruher Riesenwurm
Neues zum Borstenwurm
Montag, 28.7.2025, 18.30 Uhr
Vortrag von apl. Prof. Dr. habil. Markus Böggemann (Universität Vechta)
Eintritt frei
Der Borstenwurm im Karlsruher Korallenriff hatte im April für Aufsehen gesorgt – nun kommt Markus Böggemann von der Universität Vechta ins Museum, um über die neuesten Erkenntnisse bei der Erforschung des heimlichen Untermieters zu berichten.
Noch war nicht alles geklärt: Um welche Art könnte es sich handeln? Wie groß war das Tier ursprünglich? Wie viel vom Körper fehlt? Wovon hat es sich ernährt? Wieso ist es aufgetaucht? Und hat der „Kopf“ überlebt?
Anhand diverser wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden wird versucht, einen Teil dieser bisher ungelösten Fragen zu klären. Darüber hinaus gibt es einen Einblick in die faszinierende Welt der Polychaeten (Vielborster, eine Klasse der Ringelwürmer).
Die Vorgeschichte:
Schon geraume Zeit hatte Vivariums-Chef Johann Kirchhauser seltsame Fraßspuren an seinen Korallen beobachtet und nach dem Verursacher gesucht. Das über 240.000 Liter fassende Aquarium beherbergt das größte lebende Korallenriff Deutschlands. Ausgerechnet am ersten April wurde er fündig: Ein Riesen-Borstenwurm, der trotz seiner mutmaßlichen Körperlänge von stolzen 1,5 m jahrelang verborgen im Korallenriff gelebt hat. Kirchhauser hatte schon vermutet, dass es sich um einen gigantischen Verwandten der Regenwürmer handeln könnte: Nach den ersten Fraßspuren waren spinnenwebartige Gebilde aufgetaucht, die sich in der Nähe der angefressenen Koralle aufspannten. – Gespinströhren, die Borstenwürmern als Unterschlupf dienen und in die sie sich tagsüber zurückziehen.
Mit dem Fund des Riesenwurms im Becken war der Fall jetzt klar. Proben des Tieres wurden zur Bestimmung an den Experten Böggemann geschickt, der nun über seine Ergebnisse berichtet.