Bibliothek

Die Ursprünge der Bibliothek des Staatl. Museums für Naturkunde Karlsruhe liegen in der Mitte des 18. Jahrhunderts und gehen wie die der Sammlungen auf das Naturalienkabinett der Badischen Markgräfin Caroline Luise bzw. die Badische Hofbibliothek zurück. In der Nacht vom 2. zum 3. September 1942 wurde der größte Teil der wissenschaftlichen Bibliothek nach einem Fliegerangriff mit Phosphorbomben ein Raub der Flammen.

Zusammen mit Teilen der ebenfalls im Museumsgebäude untergebrachten Badischen Landesbibliothek (ehemalige Hofbibliothek) verbrannten die Bibliotheken der geologisch-paläontologischen, der mineralogischen und der botanischen Abteilung vollständig. Nur die zoologische Bibliothek konnte damals durch den Einsatz der Mitarbeiter und 50 freigestellter Lehrer gerettet werden.

Die Wiederbeschaffung des verlorenen Schrifttums begann bereits während des Krieges. Nach dem Krieg schlossen gezielte Ankäufe von Monographien und Zeitschriften, der wissenschaftliche Schriftentausch mit den Publikationen des Museums sowie Schenkungen und Nachlässe verschiedener Wissenschaftler weitere Lücken. Trotzdem blieben wie bei der Badischen Landesbibliothek unersetzbare Verluste an älterer Literatur. So verfügt die Bibliothek heute nur über 163 Bücher aus den Jahren vor 1800, 66 Bände davon entstammen der Evers-Bibliothek. 

Die Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek (ca. 100.000 Bände plus ca. 150.000 Separata ohne Evers-Bibliothek) für die Mitarbeiter des Museums und nicht an den öffentlichen Leihverkehr angeschlossen. Sie beinhaltet neben allgemeinen naturkundlichen Werken insbesondere Veröffentlichungen aus den Arbeitsschwerpunkten der Museumswissenschaftler. In bestimmtem Umfang steht sie außerdem den Mitgliedern des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlruhe e.V., den Mitgliedern des Fördervereins „Freunde des Naturkundemuseums Karlsruhe e.V.“ sowie Fachwissenschaftlern und naturkundlich tätigen Privatpersonen zur Verfügung. Seit November 2011 ist das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe Mitglied des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB). Der Südwestdeutsche Bibliotheksverbund ist einer der großen deutschen Bibliotheksverbünde, der die Bibliotheken der Bundesländer Baden-Württemberg, Sachsen und Saarland umfasst. Sein umfangreicher Online-Katalog wird vom Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg verwaltet. Die Bestände des SMNK werden nach Konvertierung der elektronischen Altdaten in Zukunft im Katalog des SWB und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) recherchierbar sein.

Leitung Bibliothek:

Dr. Manfred Verhaagh, Dipl.-Biol.

Dr. Manfred Verhaagh, Dipl.-Biol.
Telefon: +49 721 175-2828
E-Mail: manfred.verhaagh@smnk.de

Bibliothekarische Betreuung:

Dr. Michael Rauhe, Dipl.-Biol.

Dr. Michael Rauhe, Dipl.-Biol.
Telefon: +49 721 175-2883
E-Mail: michael.rauhe@smnk.de

Publikationen zur Bibliotheksentwicklung

Ritzi, M. (1949): Die Badische Landessammlungen für Naturkunde in Karlsruhe während und nach dem Kriege. – Beitr. naturk. Forsch. SüdwDtl. 8: 1-4

Hauer, J. (1951): Die Bad. Landessammlungen für Naturkunde im Wiederaufbau. – Beitr. naturk. Forsch. SüdwDtl. 10: 90-95.

Oberdorfer, E. (1951): Zweihundert Jahre Landessammlungen für Naturkunde. – Beitr. naturk. Forsch. SüdwDtl. 10: 69-74.

Rietschel, S. (1992): Vor fünfzig Jahren. – carolinea 50: 5-8.

Verhaagh, M. & Franke, U. (1993): Die Bibliothek des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe I. – carolinea 51, 125-128