B
        
        
          öhling
        
        
          : „
        
        
          Magic Circles“ in Bärlauch-Beständen, Südwestdeutschland
        
        
          55
        
        
          Von Kreta sind dem Autor kreisförmige Kahlflä-
        
        
          chen in Grünland bekannt, die durch saisonalen
        
        
          Quellwasseraustritt entstehen. Es handelt sich
        
        
          um ein Karst-Phänomen, das hier aber auch
        
        
          nicht als Erklärung herangezogen werden kann.
        
        
          Es blieb eigentlich nur die Vermutung, dass ein
        
        
          hexenringartig wachsender Pilz wirke. Die für ei-
        
        
          nen „Hexenring“ charakteristischen Hutpilz-Ringe
        
        
          konnten aber nicht gefunden werden. Eine erste
        
        
          Anfrage im Forum der Deutschen Gesellschaft
        
        
          für Mykologie vom 27.6.2007 („Hexenringe im
        
        
          Bärlauch?“) war wenig hilfreich.
        
        
          Aus Amerika sind durch Pilzbefall verursachte,
        
        
          +/- runde Kahlstellen in z. B. Weizenfeldern als
        
        
          „
        
        
          Rhizoctonia bare patch“-Schäden bekannt (Ab-
        
        
          bildung in S
        
        
          chillinger
        
        
          &
        
        
          P
        
        
          aulitz
        
        
          2006: 304).
        
        
          Rhi-
        
        
          zoctonia-Schäden werden nicht als Hexenringe,
        
        
          fairy rings etc., bezeichnet, sondern von diesen
        
        
          unterschieden
        
        
        
        
          grass-mold.html,
        
        
        
          /
        
        
          ppt/diseases6.pdf,
        
        
        
          Solver/DealingWIthPlantDisease/DealingWith
        
        
          FungalDisease/FungalDiseaseonLawns/
        
        
          IdentifySpecificFungalDisease,
        
        
        
          /
        
        
          pp950w.htm, alle stat. 5.9.2011).
        
        
          
            2
          
        
        
          
            Untersuchungsgebiet
          
        
        
          Das Hohe Reisach befindet sich auf einem Ost-
        
        
          West-verlaufenden, bis 390 m ü. NN hohen
        
        
          Braunjura-Rücken am nördlichen Stadtrand von
        
        
          Kirchheim unter Teck im mittleren Albvorland. Auf
        
        
          der Nordabdachung in Richtung des Ortes Not-
        
        
          zingen befindet sich am fast flachen, nur schwach
        
        
          nach Norden geneigten Hangfuß der gleichna-
        
        
          mige Schonwald auf Lößlehm und Kolluvium
        
        
          über Opalinuston in einer Höhe von 345-375 m
        
        
          ü. NN. Hier hatte sich eine artenreiche Waldge-
        
        
          sellschaft mit Scilla bifolia entwickelt. Die ehe-
        
        
          mals als Eichenschäl-Mittelwald genutzte Höhe
        
        
          wurde nach Aufgabe der Schälwaldnutzung mit
        
        
          Rotbuche unterpflanzt. Die Mittelwald-Eichen
        
        
          stehen auch teilweise heute noch, werden aber
        
        
          zusehends auch im Schonwald geerntet, ohne
        
        
          dass die Art nachwächst. Außer der starken Ver-
        
        
          buchung gewinnt die sehr stark wüchsige Esche
        
        
          auf den feuchten, nährstoffreichen L- und F-Mull-
        
        
          Böden zusehends Anteile, wodurch die Waldve-
        
        
          getation insbesondere im Schonwald inzwischen
        
        
          Abbildung 2. Übersicht Magic Circle Nr. 3, „Aldinger-Kreis“. 30.4.2008. – Foto: N. B
        
        
          öhling
        
        
          .