Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
201
he besonders wichtige Forschungsgebiet der
„
Bionik“ aufgreifen soll. Die Beziehungen von
Morphologie und Anatomie der Organismen und
ihrer Funktion bzw. ihrer Funktionsweise soll an
attraktiven Beispielen veranschaulicht werden.
Dies soll unter Einbeziehung des hinteren Vivari-
umsraumes geschehen, der noch aus dem Jahr
1962
stammt und mit relativ kleinen Aquarien und
Terrarien nicht mehr als zeitgemäß bezeichnet
werden kann. Die zukünftige Dauerausstellung
„
Form und Funktion – Vorbild Natur“ soll also ne-
ben typischen Museumsexponaten auch leben-
de Pflanzen und Tiere präsentieren, wie es in der
Tradition des Naturkundemuseums Karlsruhe mit
seinem bereits seit 1938 bestehenden Vivarium
steht. Ein Höhepunkt soll dabei ein Großaquari-
um für Schwarzspitzen-Riffhaie werden, sehr at-
traktive Tiere, die aber zugleich auch als Parade-
beispiel für Bionik-Forschung dienen: Durch eine
längsgerichtete, rillenförmige Mikrostruktur ihrer
Schuppen – Riblets genannt – gelingt es ihnen,
den Strömungswiderstand zu minimieren. Auf
der Basis dieses „Riblet-Effekts“ haben Wissen-
schaftler ein neues Lacksystem und Riblet-Folie
entwickelt, die Fahr- und Flugzeugen zu mehr
Aerodynamik verhelfen können.
Während das Bauvorhaben „Anbindung des
Westflügels“ noch eine mehrjährige Planungs-
und Vorbereitungszeit erfordert, befindet sich
eine andere Baumaßnahme bereits unmittelbar
vor der Ausführung: Die Sanierung des Muse-
umsgebäudes unter Brandschutzaspekten wird
im Frühjahr 2011 beginnen, wofür im Jahr 2010
ebenfalls viele vorbereitende Besprechungen
stattfanden. Die Planung der Brandschutz-
maßnahmen erfolgte gleichfalls durch das vom
Amt Karlsruhe von Vermögen und Bau Baden-
Württemberg damit beauftragte Büro Kessler De
Jonge Architekten BDA aus Heidelberg (s. o.).
Sehr arbeitsintensiv – insbesondere für die Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung
des SMNK – war im Jahr 2010 auch die Quer-
schnittsuntersuchung des Rechnungshofes Ba-
den-Württemberg, der neun Landesmuseen im
Vergleich geprüft hat. Die Vorlage der Prüfungs-
niederschrift des Rechnungshofes war für De-
zember 2010 angekündigt worden, erfolgte aber
erst im Januar 2011. Die Landesmuseen werden
darauf mit Stellungnahmen reagieren, bevor der
Rechnungshof seine Ergebnisse in einer Denk-
schrift zusammenfasst.
Die für den Landesbetrieb SMNK gefundene, zu-
nächst auf zwei Jahre befristete Verbundlösung
für die Kaufmännische Direktion des Naturkun-
demuseums Karlsruhe mit jener des Badischen
Landesmuseums Karlsruhe konnte Ende 2010 in
ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis über-
führt werden. Somit bleibt Frau S
usanne
S
chu
-
lenburg
die Kaufmännische Direktorin beider
Museen, ein deutliches und erfreuliches Zeichen
dafür, dass die Zusammenarbeit mit dem Muse-
umsdirektor des Naturkundemuseums Karlsru-
Abbildung 5. Im Rah-
men des „Tags der
offenen Tür“ wurde in
diesem Jahr eine große
Naturfotoausstellung
durch Frau M
argareta
B
arth
,
Präsidentin der
LUBW, und Prof. Dr.
N
orbert
L
enz
eröffnet.
In der von der LUBW
konzipierten Ausstel-
lung „Momentaufnah-
men – Artenvielfalt im
Fokus“ wurden 50 der
schönsten von über
1.000
eingereichten Na-
turfotografien gezeigt.