Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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he besonders wichtige Forschungsgebiet der
Bionik“ aufgreifen soll. Die Beziehungen von
Morphologie und Anatomie der Organismen und
ihrer Funktion bzw. ihrer Funktionsweise soll an
attraktiven Beispielen veranschaulicht werden.
Dies soll unter Einbeziehung des hinteren Vivari-
umsraumes geschehen, der noch aus dem Jahr
1962
stammt und mit relativ kleinen Aquarien und
Terrarien nicht mehr als zeitgemäß bezeichnet
werden kann. Die zukünftige Dauerausstellung
Form und Funktion – Vorbild Natur“ soll also ne-
ben typischen Museumsexponaten auch leben-
de Pflanzen und Tiere präsentieren, wie es in der
Tradition des Naturkundemuseums Karlsruhe mit
seinem bereits seit 1938 bestehenden Vivarium
steht. Ein Höhepunkt soll dabei ein Großaquari-
um für Schwarzspitzen-Riffhaie werden, sehr at-
traktive Tiere, die aber zugleich auch als Parade-
beispiel für Bionik-Forschung dienen: Durch eine
längsgerichtete, rillenförmige Mikrostruktur ihrer
Schuppen – Riblets genannt – gelingt es ihnen,
den Strömungswiderstand zu minimieren. Auf
der Basis dieses „Riblet-Effekts“ haben Wissen-
schaftler ein neues Lacksystem und Riblet-Folie
entwickelt, die Fahr- und Flugzeugen zu mehr
Aerodynamik verhelfen können.
Während das Bauvorhaben „Anbindung des
Westflügels“ noch eine mehrjährige Planungs-
und Vorbereitungszeit erfordert, befindet sich
eine andere Baumaßnahme bereits unmittelbar
vor der Ausführung: Die Sanierung des Muse-
umsgebäudes unter Brandschutzaspekten wird
im Frühjahr 2011 beginnen, wofür im Jahr 2010
ebenfalls viele vorbereitende Besprechungen
stattfanden. Die Planung der Brandschutz-
maßnahmen erfolgte gleichfalls durch das vom
Amt Karlsruhe von Vermögen und Bau Baden-
Württemberg damit beauftragte Büro Kessler De
Jonge Architekten BDA aus Heidelberg (s. o.).
Sehr arbeitsintensiv – insbesondere für die Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung
des SMNK – war im Jahr 2010 auch die Quer-
schnittsuntersuchung des Rechnungshofes Ba-
den-Württemberg, der neun Landesmuseen im
Vergleich geprüft hat. Die Vorlage der Prüfungs-
niederschrift des Rechnungshofes war für De-
zember 2010 angekündigt worden, erfolgte aber
erst im Januar 2011. Die Landesmuseen werden
darauf mit Stellungnahmen reagieren, bevor der
Rechnungshof seine Ergebnisse in einer Denk-
schrift zusammenfasst.
Die für den Landesbetrieb SMNK gefundene, zu-
nächst auf zwei Jahre befristete Verbundlösung
für die Kauf­männische Direktion des Naturkun-
demuseums Karlsruhe mit jener des Badischen
Landesmuseums Karlsruhe konnte Ende 2010 in
ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis über-
führt werden. Somit bleibt Frau S
usanne
S
chu
-
lenburg
die Kaufmännische Direktorin beider
Museen, ein deutliches und erfreuliches Zeichen
dafür, dass die Zusammenarbeit mit dem Muse-
umsdirektor des Naturkundemuseums Karlsru-
Abbildung 5. Im Rah-
men des „Tags der
offenen Tür“ wurde in
diesem Jahr eine große
Naturfotoausstellung
durch Frau M
argareta
B
arth
,
Präsidentin der
LUBW, und Prof. Dr.
N
orbert
L
enz
eröffnet.
In der von der LUBW
konzipierten Ausstel-
lung „Momentaufnah-
men – Artenvielfalt im
Fokus“ wurden 50 der
schönsten von über
1.000
eingereichten Na-
turfotografien gezeigt.