Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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Forschungs- und Sammelreisen,
Exkursionen
A. H
ölzer
sammelte in SW-Deutschland und im
Elsass, M. S
choller
überwiegend im Rahmen
des Stadtprojektes in Karlsruhe, V. W
irth
in Süd-
deutschland.
Sonstige Tätigkeiten
A. H
ölzer
nahm an der Tagung der Rheinhold-
Tüxen-Gesellschaft (Arbeitskreis Vegetationsge-
schichte) in Freiburg teil. M. S
choller
hielt einen
Vortrag beim International Mycological Congress
in Edinburgh über die Rostpilzgattung Tranz
schelia und nahm am Workshop EURED teil, in
dem die Erstellung einer Checkliste der Rostpilze
Europas diskutiert und geplant wurde. V. W
irth
übernahm bei zwei Veranstaltungen zum Geo-
Tag der Artenvielfalt in Maulbronn und am Lothar-
Naturlehrpfad südlich Ruhestein/Nordschwarz-
wald die Bearbeitung der Flechten.
Ausstellungsarbeit
Wie in den vergangenen Jahren organisierte
M. S
choller
die Frischpilzausstellung, die 2010
mit knapp 1.600 Besuchern besonders erfolg-
reich war. Erstmals wurde ein Werbebanner
aufgehängt, finanziert durch den Naturwissen-
schaftlichen Verein. Wie in den vergangenen
Jahren betreute er 1-
€
-
Kräfte und ehrenamtliche
Mitarbeiter, leitete die AG Pilze des Naturwissen-
schaftlichen Vereins Karlsruhe (PiNK) und or-
ganisierte Pilzberatung, Arbeitstreffen, Vorträge
und Exkursionen. D. O
berle
und G. M
üller
wur-
den von Museumsdirektor N. L
enz
wegen ihrer
langjährigen Tätigkeit als Pilzberater des Muse-
ums und Ihrer maßgeblichen Beteiligung an der
Pilzausstellung offiziell zu ehrenamtlichen Mitar-
beitern ernannt.
5.2.2
Referat Entomologie
Wissenschaftliche Schwerpunkte und Projekte
Taxonomie und Systematik von Käfern (Coleo-
ptera)
Das DFG-Projekt über die Rüsselkäfer-Gattung
Trigonopterus wurde in Zusammenarbeit mit
Dr. M
ichael
B
alke
und R
ené
T
änzler
(
beide Zoo
logische Staatsammlung München) fortgeführt.
Auf zwei Forschungsreisen nach Indonesien
(
siehe unten) wurde weiteres Material gesam-
melt. Es liegen nun DNA-Sequenzdaten von
mehr als 1.200 Exemplaren in etwa 300 Trigo
nopterus-Arten vor. Das Präparieren dieser
Exemplare war relativ zeitaufwendig, aber für die
weitere Arbeit, insbesondere für ein Manuskript
über DNA-barcoding zwingend erforderlich. Die
morphologischen und funktionsmorphologischen
Arbeiten in Zusammenarbeit mit T
homas
van
de
K
amp
(
ehemals wissenschaftlicher Volontär, nun
KIT) machten auch gute Fortschritte. Ein Ma-
nuskript über das Coxa-Trochanter-Gelenk von
Rüsselkäfern konnte zum Abschluss gebracht
werden. Ferner wurde ein Manuskript über eini-
ge historische Trigonopterus-Arten fertig gestellt,
welche wichtig sind, um die bestehenden Unter-
gattungs-Namen interpretieren zu können.
Schmetterlinge
Dank der aktiven Mitarbeit ehrenamtlicher Mitar-
beiter konnten in den vergangenen Jahrzehnten
die Großschmetterlinge Baden-Württembergs
unter Federführung von G. E
bert
bearbeitet und
von 1991-2005 publiziert werden. Für die Klein-
schmetterlinge steht dies dagegen noch aus.
Deshalb erfolgte im Berichtsjahr der Aufruf zur
landesweiten Kartierung der Zünsler (Pyrali-
dae) Baden-Württembergs. Die Internetplattform
dient dem zunächst
auf fünf Jahre angelegten Projekt als Werkzeug.
Immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
melden Beobachtungen von Microlepidopteren.
Dieses Potenzial soll nicht ungenutzt bleiben.
Deshalb wurde eine erste Arbeitsliste für die fau-
nistische Bearbeitung der Zünslerarten Baden-
Württembergs hergestellt. Demnach gibt es aus
Baden-Württemberg Nachweise von insgesamt
203
Pyralidenarten. Ziel ist es, im Bearbeitungs-
zeitraum möglichst alle in Form von Aufsamm-
lungen vorhandenen Pyraliden aus Baden-Würt
temberg zu erfassen, insbesondere die in den
Privatsammlungen. Auch sicher bestimmte Be
obachtungen aus Lichtfangprotokollen sollen in
die Landesdatenbank mit aufgenommen werden.
Der Internet-Auftritt der Schmetterlinge Baden-
Württembergs (
ar-
beitete auch im dritten Jahr fehlerfrei (Leitung
R. T
rusch
).
Die Online-Datenbank wurde 2010
mehrfach aktualisiert, damit den Nutzern die
Meldungen auf TK 1:25.000-Quadrantenbasis
zeitnah zur Verfügung stehen. Es wurden im
Berichtsjahr weitere 500 Bilder bearbeitet und
eingestellt (M. F
alkenberg
,
S. S
charf
),
womit
die Gesamtzahl auf 1.900 angestiegen ist. In-
zwischen hat das Nachbar-Bundesland Rhein-
land-Pfalz in einem Gemeinschaftsprojekt der
POLLICHIA e. V. mit der Arbeitsgemeinschaft
Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V.,
dem SMNK und dem Ministerium für Umwelt,