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andrias, 17
(2008)
flächen; selten auch auf natürlichen Felsen
(Sandstein, Granodiorit).
Thelenella muscorum
(Fr.) Vain.
Moos-Kleinaugenflechte
F 2 0
0
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 519, Z
SCHACKE
1934: S. 588, B
ERTSCH
1964: Nr. 1167, W
IRTH
1980/1995b
Die vor allem in niederschlagsreichen Lagen
über Moosen wachsende
Thelenella muscorum
wurde von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) „über Moo-
sen auf einer alten Mauer am Wolfsbrunnenwe-
ge” nachgewiesen. An einem ähnlichen Wuchsort
wurde die Art noch Anfang der 1980er Jahre am
Würzberger Friedhof auf einer Mauerkrone aus
Sandstein beobachtet.
F: 6320-1: Friedhof von Würzberg, 14.05.1982,
W (STU-Wirth-26416)
Thelenella pertusariella
(Nyl.) Vain.
Porige Kleinaugenflechte
F 1 1
1
Î
L: C
EZANNE
& E
ICHLER
2002: S. 297
V: s. selten (BW) – Einzelfund an bemoostem
Stamm einer Esche
Thelenella pertusariella
ist lediglich von wenigen
Fundorten in den Alpen (Tirol, Wallis), aus dem
nördlichen Skandinavien, dem nördlichen Ural
und dem Baltikum bekannt. In der von M
AYRHOFER
(1987) zusammengestellten Literatur werden als
Substrat ausschließlich kleinere Sträucher wie
Rhododendron ferrugineum
,
Daphne mezereum
oder
Sorbus chamaemespilus
,
Salix
spp. bzw.
dünnere Zweige von
Betula
spp. und
Sorbus au-
cuparia
angeführt.
Vor diesem Hintergrund ist das Auftreten an ei-
ner mittelalten Esche in einem tief in den Oberen
Buntsandstein eingeschnittenen Bachtal weit ab
von den bisher bekannten Fundorten sehr unge-
wöhnlich. Infolge der relativ hohen Luftfeuchte
sind die Baumstämme im unteren und mittleren
Stammbereich stark bemoost und bieten auch
epibryophytisch wachsenden Flechtenarten wie
Agonimia allobata
,
Leptogium lichenoides
oder
Peltigera praetextata
Lebensraum. Angesichts
der im betreffenden Abschnitt des Erfatales zu
beobachtenden großflächigen Umwandlungen
von Laubwäldern in Nadelholzforste ist zu be-
fürchten, dass der einzige deutschlandweit be-
kannte Wuchsort von
Thelenella pertusariella
langfristig keinen Bestand haben wird, wenn kei-
ne Pflegemaßnahmen erfolgen.
Nach Mayrhofer (pers. Mitt.) ist die von M
AYRHO
-
FER
& P
OELT
(1985) neu beschriebene Krusten-
flechte
Chromatochlamys vezdae
möglicherwei-
se konspezifisch mit
Thelenella pertusariella
.
F: 6322-4: Erfatal bei der ehem. Lindenmühle,
230 m, 14.03.1999, C-E (C-E 5160 / teste
Mayrhofer)
4EPHROMELA GRUMOSA
4HELENELLA MUSCORUM
1...,402,403,404,405,406,407,408,409,410,411 413,414,415,416,417,418,419,420,421,422,...532