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W

olf

:

Miotragocerus pannoniae

aus dem Höwenegg

9

sowie Kratzern (Scratches) im Schmelz in einem

0,4 mm

2

großen Bereich erfasst. Die Ergebnisse

wurden mit einer Datenbank für rezente Ungula-

ten-Arten mit bekannter Nahrung verglichen, um

die Nahrungskategorie (Grasnahrung, Blattnah-

rung oder gemischte Nahrung) der Höwenegg-

Säugetiere zu bestimmen. Es wurde weiterhin

für denselben Untersuchungsbereich festgehal-

ten, ob weitere in

S

olounias

& S

emprebon

(2002)

herangezogene Merkmale wie z.B. Punktions-

gruben (Puncture Pits) zur Nahrungsanalyse

vorhanden waren, sowie die Beschaffenheit der

Kratzer.

Die verschiedenen Methoden der

Mesowear-

Analyse

untersuchen die Form von Zahnspitzen

als Ergebnis attritiver (Zahn-gegen-Zahn) oder

abrasiver (Zahn-gegen-Nahrung) Kauprozesse.

Die Methode von

F

ortelius

& S

olounias

(2000)

bestimmt die Morphologie von Zahnspitzen

(wenn möglich des Paracons) hinsichtlich der

Form der Spitze (als spitz, rund oder stumpf,

Abb. 4) und das okklusale Relief als hoch oder

niedrig, abhängig davon, inwieweit die Spitze

des Zahnhöckers über die Mesostyle zwischen

Paracon und Metacon hinausragt.

K

aiser

& S

o

-

lounias

(2003) erweiterten diese Methode, die

ursprünglich nur für den oberen zweiten Molar

galt, auf den oberen vierten Prämolar bis dritten

Molar. Für die gewonnenen Durchschnittswerte

für die aufgezeichneten Variablen innerhalb der

Miotragocerus

-Population kann diese mithilfe

von hierarchischen Cluster-Analysen mit den

Mesowear-Ergebnissen rezenter Ungulaten mit

bekannter Nahrung verglichen werden.

Die neuere Methode nach

M

ihlbachler

et al.

(2011) berücksichtigt, dass die Variablen des

Ansatzes von

F

ortelius

& S

olounias

(2000) nicht

streng unabhängig sind, da z.B. Höcker mit ho-

hem Relief in aller Regel spitzer als solche mit

niedrigem Relief sind.

M

ihlbachler

et al. (2011)

bestimmen einen einzelnen Mesowear-Wert an-

hand eines Standards mit 7 Stufen von hoch und

spitz bis niedrig und stumpf (0-6), die als Zahn-

höcker-Abgüsse auf einer Art Lineal angebracht

sind. In der ursprünglichen Methode werden Zwi-

schenstufen der nächsthöheren Kategorie zuge-

ordnet; im Rahmen dieses Forschungsprojektes

wurden aber zusätzlich versuchsweise auch

Abbildung 3. Schädel von

Miotragocerus

vom Höwenegg mit männlichen Hornzapfen (SMNK-Hoe U/44).