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andrias, 17
(2008)
jeder Kartierexkursion ein Karteneintrag in die
Topographische Karte 1:25.000, wodurch sowohl
Lage und Art der aufgesuchten Lokalitäten als
auch der Verlauf der Begehungen nachvollzogen
werden können.
Als Beleg für das Vorkommen bestimmter Arten
bzw. zur Dokumentation der Artauffassung der
Autoren wurden Flechtenproben gesammelt, die
im Herbar des Staatlichen Museums für Natur-
kunde Stuttgart sowie in den privaten Herbarien
in Darmstadt hinterlegt sind. Aus Naturschutz-
Gründen wurden jedoch nicht von allen Arten
Belege gesammelt; teilweise wurden zu Doku-
mentationszwecken vor Ort Fotos gemacht.
1.3 Literatur- und Herbarauswertung
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden von
mehreren Personen im Kartiergebiet Flechten
gesammelt. Ihre Beobachtungen sind teils durch
zugängliche Herbarbelege, teils aber auch ledig-
lich durch Publikationen dokumentiert. Mit Aus-
nahme der fast den gesamten Odenwald umfas-
senden Kartiertätigkeit von O. Behr erstreckten
sich die früheren Aktivitäten zumeist auf die nä-
here Umgebung des Wohnortes, oder die Kartie-
rergebnisse waren das Resultat von gelegentli-
chen Exkursionen in eng begrenzte Gebiete.
Von besonderem Interesse sind die früheren
Nachweise im Fall von inzwischen verschwun-
denen oder zumindest stark zurückgegangenen
Flechtenarten. Um diesen Rückgang zu ver-
deutlichen, wurden für die Rasterkarten sämt-
liche überprüften Herbarbelege berücksichtigt;
ebenso wurden die zugänglichen und als ver-
lässlich eingestuften Literaturangaben ausge-
wertet. Dabei wurde zwischen verschiedenen
Zeiträumen differenziert:
letzter Nachweis vor 1900
letzter Nachweis im Zeitraum 1900–1949
letzter Nachweis im Zeitraum 1950–1974
letzter Nachweis im Zeitraum 1975–1984
Nachweis ab 1985
Von besonderem Interesse sind die früheren
Nachweise im Fall von ausgestorbenen oder
stark zurückgegangenen Arten. Zumindest in
Fällen von gravierenden Bestandeseinbußen
bzw. Arealverkleinerungen spiegeln die Verbrei-
tungskarten den Rückgang von Flechtenarten
deutlich wider. Bei der Interpretation der Ver-
breitungskarten muss man jedoch berücksich-
tigen, dass die Anfänge der Kartierung in die
Endphase des im 20. Jahrhundert enormen
Rückgangs der Flechten durch Einwirkung von
Luftschadstoffen fiel. Seit der Mitte der 1990er
Jahre ist im Gefolge der Reduktion der Immis-
sionen eine deutliche Verbesserung der Bestan-
dessituation vieler Flechtenarten zu verzeichnen,
wodurch in den Verbreitungskarten die vorher-
gehenden starken Einbußen in manchen Fällen
überdeckt werden.
1.4 Abkürzungen und Symbole
Im Hinblick auf den Umfang des Werkes war die
Verwendung zahlreicher Zeichen und Abkürzun-
gen unvermeidlich.
1.4.1 Allgemeine Abkürzungen
Abb.
Abbildung
ad A.
an F. Arnold
Ap.
Apothecien
ASU
Arizona State University
B
Botanischer Garten und Botanisches
Museum Berlin-Dahlem
Bayrh. Johann Daniel Wilhelm Bayrhoffer
BfN
Bundesamt für Naturschutz
bis / bis. zweimal / zweite (bei eingefügten
Nummern)
BW
Baden-Württemberg
BY
Bayern
C
Rainer Cezanne
ca.
circa
c. ap.
mit Apothecien („cum apotheciis”)
C-E
Privatherbarium Cezanne & Eichler
cf.
vergleiche („confer”), die Bestimmung
der Art ist nicht gesichert
conf.
bestätigt („confirmavit“)
det.
bestimmt („determinavit”)
E
Marion Eichler
ehem. ehemalig
ESS
Universität Essen
exp.
exponiert
Exs.
Exsiccat
FB
Albert-Ludwigs Universität (Freiburg)
FR
Forschungsinstitut Senckenberg
(Frankfurt a.M.)
H
University of Helsinki
HAL
Martin-Luther-Universität (Halle)
HE
Hessen
Hepp
Hepp „Die Flechten Europas“ (Exsiccat)
herb.
Herbarium
HO Marie-Luise Hohmann
HOHM Privatherbarium Hohmann
in litt.
brieflich („in litteris“)
J+/J-
Reaktion mit Jod positiv/negativ
KOH
Kalilauge
K+/K- Reaktion mit Kalilauge positiv/negativ
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...532