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Carolinea 71
(2013)
Glossar
Aggregationsfaktor: Die Zecken sind nicht zufäl-
lig auf den Wirtstieren verteilt, sondern wenige
Wirtstiere beherbergen die meiste Anzahl Ze-
cken einer Population.
Argasidae: Lederzecken. Ihnen fehlt der harte
Rückenschild der Schildzecken (Ixodidae).
Arthrididen: Mehrzahl von Arthritis; entzündliche
Gelenkerkrankungen.
Candidatus: Begriff, der in der wissenschaftlichen
Nomenklatur dem Namen einer Bakterienart vo-
rangestellt wird, wenn diese Art noch nicht kulti-
viert werden konnte.
canin: hündisch.
direkte Übertragung: Übertragung von einem
Wirt auf den anderen, ohne Zwischenwirte, z.B.
Masern- oder Grippeviren.
El Niño: Klimaphänomen; ungewöhnlich warme
Meeresströmung an der Pazifikküste Südame-
rikas am Jahresende, „das Christkind“. Beruht
auf nicht zyklischen, veränderten Strömungen im
ozeanografisch-meteorologischen System des
äquatorialen Pazifiks; Auswirkung auf das Welt-
klima. Siehe La Niña.
empfänglich: Wirt, der durch infizierte Zecken
selbst mit einem bestimmten Pathogen infiziert
werden kann. Ein empfänglicher Wirt kann nach
der Infektion die Krankheit auf eine uninfizierte
Zecke übertragen.
entomopathogen: Krankheitserreger für Insek-
ten.
Entwicklungsstadium: Ein bestimmtes Stadium
im Leben eines Organismus. Zecken haben nor-
malerweise vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve,
Nymphe, Adultus (Männchen oder Weibchen).
Flaggen/Flaggmethode: Methode, um Zecken im
Freiland zu fangen. Ein Tuch wird über die Ve-
getation gestreift, wobei sich an Grashalmen sit-
zende Zecken in dem Stoff verfangen.
Genospezies: Arten, die sich nicht morpholo-
gisch, sondern rein genetisch voneinander un-
terscheiden.
Habitatfragmentierung: Aufbrechen größerer
zusammenhängender Lebensräume; kann zu
einem Verlust von Habitaten führen.
humoral: aus der Ausschüttung von Hormonen
und Botenstoffen resultierend.
indirekte Übertragung: Übertragung, die einen
Zwischenwirt oder Vektor benötigt, z.B. Wirt-
Zecke-Wirt bei der Übertragung von FSME oder
Wirt-Moskito-Wirt bei der Übertragung von Ma-
laria.
Insektivor: Insektenfresser
interstitiell: in den Zwischenräumen liegend.
Ixodidae: Schildzecken. Sie zeichnen sich durch
einen harten Rückenschild aus, der bei Männ-
chen den gesamten Rücken, bei Larven, Nym-
phen und Weibchen nur einen Teil des Rückens
bedeckt.
Karditis: Sammelbegriff für entzündliche Herz
erkrankungen.
Karnivor: Fleischfresser.
Komplementsystem: System von Plasmaprote-
inen, das im Zuge der Immunantwort auf zahl-
reichen Oberflächen von Mikroorganismen akti-
viert werden kann.
La Niña: Im Gegensatz zu El Niño eine außerge-
wöhnlich kalte Strömung im äquatorialen Pazifik.
Mastjahr: Jahrgang mit deutlich erhöhter Produk-
tion von Samen; bei mehrjährigen Pflanzen ins-
besondere Buchen, Eichen und Kastanien.
Meta-Analyse: statistische Zusammenfassung
von Daten verschiedener Studien, die sich mit
gleichen oder ähnlichen Hypothesen befasst ha-
ben.
Mikrohabitat: der konkrete Lebensraum einer
Zecke, abiotische und biotische Faktoren einge-
schlossen (siehe Mikroklima).
Mikroklima: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luft-
bewegung usw. in der direkten Umgebung des
Individuums, mit Auswirkung auf den einzelnen
Organismus.
NDVI: Normalized Difference Vegetation Indices
(normalisierter differenzierter Vegetationsindex).