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Carolinea 71
(2013)
farben den gold- bis rebhuhnfarbenen Kamm-
hühnern des Sizilianer-Typs entsprechen. Die im
beigegebenen Text erwähnten roten Ohrschei-
ben zeigen in der Mitte eine kleine weiße Fläche,
was auf eingekreuzte Vorfahren aus der in Indien
verbreiteten Unterart
Gallus gallus murghi
hin-
weisen könnte (
B
rade
et al. 2008).
Bei der Betrachtung von in der gleichen Zeit ent-
standenen Gemälden fällt auf, dass hier die Dar-
stellungen von Tieren denen in gedruckten wis-
senschaftlichen Werken in der Detailgenauigkeit
überlegen sind. Die malenden Künstler sind ei-
gentlich zoologische Laien. Sie beobachten aber
in der Regel ihre Objekte über einen längeren
Zeitraum und halten sie in vielen Studienzeich-
nungen fest, bevor sie diese auf die Leinwand
bringen. Hierbei fehlt ihnen aber der Tunnelblick
akademischer Gelehrsamkeit auf die charakte-
Abbildung 10. Die spiegelbildliche Kopie
G
esners
Woll-
huhn bei
A
ldrovandi
(1599 – 1603).
Abbildung 11.Weißes Zwergseidenhuhn aus der Zucht
von P.
P
hillip
. – Foto:
P. H
avelka
.
Abbildung 12. Suppe mit dem schwarzen Fleisch eines
Seidenhuhns auf einem Markt in Bukit Batok, Singapur.
– Foto: Kcdtsg, Creative Commons.