
136
Carolinea 71
(2013)
zur
S
trassen
& G
roh
1983), Teile des Erzgebirges
(
S
chliephake
& K
och
1980), der Raum Bayreuth-
Erlangen (
W
eitmeier
1956), das Gebiet um Gien-
gen (Baden-Württemberg) (
T
itschack
1957) so-
wie verschiedene Gebiete um Ulm, Ravensburg
(
U
litzka
1999, 2005, 2009 und
U
litzka
& F
unke
1997) und Tübingen (
R
aehle
1974). Eine Über-
sicht, geordnet nach Landschaftsräumen, findet
sich auch bei
S
chliephake
(2001).
Die vorliegende Untersuchung soll einen wei-
teren Beitrag zur Faunistik der Thysanoptera
liefern. Behandelt werden Thysanopterenfunde
aus dem Ortenaukreis – einem in dieser Hinsicht
noch unerforschten Terrain – sowie einige Tiere
aus den umliegenden Regionen Sankt Georgen
und Baden-Baden.
Fundorte, Material und Methoden
DerOrtenaukreis liegt imWestenBaden-Württem-
bergs und hat Anteil an der Oberrheinischen Tief-
ebene und am Nordschwarzwald. Bedingt durch
das zum Schwarzwald hin schnell ansteigende
Höhenprofil entstammen die Tiere Fundorten
mit zum Teil sehr unterschiedlichen klimatischen
Voraussetzungen. Insbesondere die Tieflagen
sind bekannt für ihr mildes Klima (Jahresmittel
um 10 °C), das förderlich für die Landwirtschaft
ist. Als Landschaftsform überwiegt dadurch eine
strukturreiche Kulturlandschaft mit ausgeprägtem
Wein- und Obstanbau (Bundesamt für Natur-
schutz 2012). Einige besonders wärmeliebende
Arthropoden, wie beispielsweise die Gottesan-
beterin,
Mantis religiosa
L
innaeus
,
1758, oder
die aus mediterranen Gebieten eingeschleppte
Spinnenassel,
Scutigera coleoptrata
(
L
innaeus
,
1758), finden hier Lebensraum (
B
rohmer
2006
und Beobachtungen des Verfassers). Die Hochla-
gen hingegen (bis etwa 1000 m ü.N.N.) sind wei-
testgehend forstlich genutzte Waldlandschaften,
die zum Teil von Grünland durchsetzt sind (Bun-
desamt für Naturschutz 2012). Die Witterungsbe-
dingungen sind hier eher kühl (Jahresmittel um
4 °C); 100 Schneetage im Jahr sind nichts Außer-
gewöhnliches (aus:
www.ortenaukkreis.de,www.
naturparkschwarzwald.de; Temperaturangaben:
Deutscher Wetterdienst).
Der überwiegende Teil der besprochenen Tiere
wurde vom Verfasser auf unterschiedlichen Ex-
kursionen und Ausflügen in den Jahren 2011 und
2012 gefangen. Eine Liste der Fundorte mit geo
graphischen Angaben zeigt Tabelle 1. Die meis
ten Thysanopteren wurden aus der Vegetation
auf Klopfnetze geklopft oder mit Streifnetzen er-
fasst.Viele Tiere wurden auch direkt mittels eines
Pinsels aus Blüten entnommen. Einige Fänge
entstammen einer schulischen Abschlussarbeit
Tabelle 1. Alphabetische Übersicht über die Fundorte mit geographischen Angaben.
Ort
Bezeichnung
Geographische Geographische Höhe
Breite
Länge
ü.N.N.
Baden-Baden Park der AOK-Klinik Korbmattfelsensdorf
48°44‘54.73“N 8°13‘11.05“E 251 m
Durbach
Waldrand beim Schloss Staufenberg
48°30‘12.26“N 8°01‘56.16“E 376 m
Goldscheuer
Baggersee (südliches Ufer)
48°29‘43.46“N 7°47‘35.89“E 140 m
Meißenheim Rheindamm
48°24‘29.53“N 7°44‘23.86“E 145 m
Offenburg
Garten der Waldorfschule
48°29‘06.85“N 7°57‘38.71“E 241 m
Offenburg
Gustav-Ree-Anlage
48°28‘20.34“N 7°56‘43.60“E 164 m
Offenburg
Oststadt, Privatwohnung
48°28‘24.62“N 7°56‘52.64“E 164 m
Offenburg
Randvegetation der Streuobstwiese 1
48°29‘15.82“N 7°57‘49.40“E 168 m
Offenburg
Streuobstwiese 2
48°29‘09.01“N 7°57‘42.92“E 165 m
Offenburg
Wolfsgrube
48°28‘36.67“N 8°00‘04.02“E 303 m
Ortenberg
Grasfläche zwischen den Reben
48°27‘08.27“N 7°58‘54.41“E 250 m
Ortenberg
Wanderparkplatz, aufgeschichtete Reben 48°27‘05.58“N 7°58‘53.69“E 246 m
Ortenberg
Weinberg beim Schloss
48°26‘40.49“N 7°58‘43.51“E 277 m
Reichenbach
Feuchte Waldwiese oberhalb des Mooshofs 48°26‘33.79“N 8°04‘50.79“E 540 m
Reichenbach
Mooshof
48°26‘29.72“N 8°04‘45.49“E 517 m
Reichenbach
Mooskopf beim Lothardenkmal
48°26‘52.66“N 8°05‘32.89“E 850 m
Reichenbach
Waldweg oberhalb des Mooshofs
48°26‘35.71“N 8°04‘45.69“E 579 m
Sankt Georgen Brunnholzer Höhe
48°10‘01.71“N 8°17‘15.85“E 945 m
Zell-Weierbach Wetterfahne
48°28‘18.08“N 7°59‘40.81“E 274 m