Previous Page  158 / 281 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 158 / 281 Next Page
Page Background

Wissenschaftliche Mitteilungen

157

Auch die alten Aufsammlungen von Nichtblät-

terpilzen im Karlsruher Pilzherbarium von

H.

N

eubert

(überarbeitet von

H

arald

O

strow

) deu-

ten darauf hin, dass die Altholzbestände, im

speziellen die der Weißtanne, zahlreiche vom

Aussterben bedrohte lignicole Arten aufweisen

dürften. Belegt sind u.a. zwei „Rote-Liste-Arten“,

der Dunkelbraune Borstenscheibling (

Hyme-

nochaete fuliginosa

) und der Wohlriechende

Schichtpilz (

Cystostereum murrayi

(B

erk

. & M. A.

C

urtis

) P

ouzar

). Für letztere Art, die zusätzlich

auf altem Fichtenholz zu erwarten ist, wurde der

Wildsee bereits von

K

rieglsteiner

(2000: 193) als

einer von lediglich fünf bekannten Fundorten in

Baden-Württemberg benannt. Er schreibt zu

C.

murrayi

(l.c., S. 194): „In Folge der durchweg zu

früh erfolgten forstwirtschaftlichen Nutzung der

Wälder und durch ständiges Entfernen der abge-

fallenen Äste und sturmgebrochenen Stammteile

bleibt dem Pilz in den Wirtschaftsforsten kaum

mehr eine Chance. Die wenigen Schluchten und

Abbildung 3. Der Rostpilz

Thekopsora goeppertiana

bildet auf der Unterseite der Tannennadeln Aecien

(unten), deren Aeciosporen die Preiselbeere (

Vaccini-

um vitis-idaea

) infizieren und eine Anschwellung des

Triebs und eine Vergeilung desselben zur Folge haben

(oben) – Fotos:

M. S

choller

.

Abbildung 4. Zunderschwamm (

Fomes fomentarius

)

auf einem Buchenstamm am Ufer des Wildsees. –

Foto:

M. S

choller

.