
Wissenschaftliche Mitteilungen
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Auch die alten Aufsammlungen von Nichtblät-
terpilzen im Karlsruher Pilzherbarium von
H.
N
eubert
(überarbeitet von
H
arald
O
strow
) deu-
ten darauf hin, dass die Altholzbestände, im
speziellen die der Weißtanne, zahlreiche vom
Aussterben bedrohte lignicole Arten aufweisen
dürften. Belegt sind u.a. zwei „Rote-Liste-Arten“,
der Dunkelbraune Borstenscheibling (
Hyme-
nochaete fuliginosa
) und der Wohlriechende
Schichtpilz (
Cystostereum murrayi
(B
erk
. & M. A.
C
urtis
) P
ouzar
). Für letztere Art, die zusätzlich
auf altem Fichtenholz zu erwarten ist, wurde der
Wildsee bereits von
K
rieglsteiner
(2000: 193) als
einer von lediglich fünf bekannten Fundorten in
Baden-Württemberg benannt. Er schreibt zu
C.
murrayi
(l.c., S. 194): „In Folge der durchweg zu
früh erfolgten forstwirtschaftlichen Nutzung der
Wälder und durch ständiges Entfernen der abge-
fallenen Äste und sturmgebrochenen Stammteile
bleibt dem Pilz in den Wirtschaftsforsten kaum
mehr eine Chance. Die wenigen Schluchten und
Abbildung 3. Der Rostpilz
Thekopsora goeppertiana
bildet auf der Unterseite der Tannennadeln Aecien
(unten), deren Aeciosporen die Preiselbeere (
Vaccini-
um vitis-idaea
) infizieren und eine Anschwellung des
Triebs und eine Vergeilung desselben zur Folge haben
(oben) – Fotos:
M. S
choller
.
Abbildung 4. Zunderschwamm (
Fomes fomentarius
)
auf einem Buchenstamm am Ufer des Wildsees. –
Foto:
M. S
choller
.