
158
Carolinea 71
(2013)
Schatthänge, an denen er nachgewiesen werden
konnte, sollten daher, soweit noch nicht gesche-
hen, rasch jedem weiteren forstlichen Eingriff
entzogen und als Bannwälder oder Naturschutz-
gebiete ausgewiesen werden.“
Die Beispiele zeigen, dass eine ausreichende
Populationsgröße der Tanne in Kombination mit
reichhaltigen Altholzbeständen, wie sie im Bann-
wald „Wilder See“ noch vorkommen, vielen sehr
seltenen und vom Aussterben bedrohten Pilz-
arten ein Refugium bieten könnte. Als Modellre-
gion für die Mykodiversitätsforschung erscheint
das Gebiet somit vielversprechend.
6 Aufruf zur Mitarbeit
Das Projekt hat 2013 Zuspruch bei Mykologen
aus vier verschiedenen Bundesländern ge-
funden. Folgende Personen (Spezialgruppen)
sind im Projekt tätig:
M
artin
B
emmann
(Asco-
mycota),
T
orsten
B
ernauer
(Cantharellales),
P
atrick
D
ornes
(lichenisierte Pilze),
D
agmar
G
ödert
(Blätterpilze),
C
hristoph
G
raner
(Röhr-
linge, Blätterpilze),
T
homas
H
oppe
(Schleimpilze),
B
ernd
M
iggel
(
Cortinariaceae
,
Russulaceae
),
G
eorg
M
üller
(Blätterpilze, vor allem
Pluteus
),
H
arald
O
strow
(Nichtblätterpilze),
U
rsula
S
au
-
ter
(Nichtblätterpilze),
M
arkus
S
choller
(pflan-
zenparasitische Kleinpilze),
R
einhold
S
chneider
(Blätterpilze),
M
artin
S
chnittler
(Schleimpilze),
H
orst
S
taub
(Aphyllophorales). Trotz des gro
ßen Interesses werden bestimmte Gruppen (z.B.
Blätterpilze der großen Gattungen
Entoloma,
Cortinarius, Inocybe
, viele Gruppen von Asco-
myceten) bisher noch unzureichend abgedeckt.
Spezialisten sind hiermit aufgerufen und einge-
laden, sich für das Projekt zu engagieren und zur
Inventarisierung beizutragen.
Literatur
B
ücking
,W., B
ense
, U., B
räunicke
, M., G
eis
, K.-U., H
anke
,
U., H
ohlfeld
, F., K
ärcher
, R., R
ietze
, J. & T
raunter
,
J.
(1998): Faunistische Untersuchungen in Bannwäl-
dern. – Mitt. Forstl. Versuchs- u. Forschungsanstalt
Bad.-Württ.
203
, 271 S.
D
oppelbaur
, H., D
oppelbaur
, H. & K
urz
, G.
(1970): Ul-
mer Rostpilzflora. – Mitt. Ver. Naturw. Mathem. Ulm
28
, 49-121.
F
örschler
, M.
und 35 weitere Autoren (2012): Ökolo-
gisches Potenzial eines möglichen Nationalparks im
Nordschwarzwald. Chancen in Prozessschutz-, Ent-
wicklungs- und Managementzonen aus naturschutz-
fachlicher Sicht. – Naturschutz und Landschaftspla-
nung
44
, 273-281.
K
rieglsteiner
, G.
(2000): Die Großpilze Baden-Würt
tembergs. Band 1: Allgemeiner Teil. Ständerpilze:
Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. – Stutt-
gart. Ulmer.
N
eubert
, H.
(1980): Myxomyceten aus der Bundesrepu-
blik Deutschland – I. Ein neuer Myxomycet aus dem
nördlichen Schwarzwald. – Z. Mykol.
46
, 129-236.
Abbildung 5. Der Kirsch-
rote Saftling (
Hygrocybe
coccinea
), hier nahe
dem Euting-Grab, ist ein
nicht seltener Vertreter
an grasigen Wegrän-
dern im Wildseegebiet.
– Foto:
T. B
ernauer
.