
Carolinea 71
(2013): 161-164, 4 Abb.; Karlsruhe, 16.12.2013
161
* Siehe Beitrag von
M. S
choller
et al. im vorliegenden Band.
Lachnellula fuckelii
(
B
res
. ex
R
ehm
)
D
harne
,
ein in Baden-Württemberg kaum beobachteter
Ascomyzet
M
artin
B
emmann
Kurzfassung
Der erste Fund von
Lachnellula fuckelii
(Ascomycetes,
Fungi) aus dem Schwarzwald (Bannwald “Wilder See”)
wird vorgestellt. Die Art wird morphologisch detailliert
beschrieben und die allgemeine Verbreitung diskutiert.
Abstract
Lachnellula fuckelii
(Ascomycetes, Fungi) is recorded
for the first time in the Black Forest (Bannwald “Wilder
See”). The morphology of the species is described in
detail and its general distribution is discussed.
Für das Inventarisierungsprojekt „Mykologische
Bestandsaufnahme Bannwald ,Wilder See‘“*
wurde vom Autor am 13. Juli 2013 eine erste Er-
kundungsexkursion durchgeführt. Im Folgenden
wird eine Art vorgestellt, die an diesem Tag ge-
funden wurde und die meiner Kenntnis nach
erstmalig im Schwarzwald (und zum zweiten Mal
in Baden-Württemberg) nachgewiesen werden
konnte.
Auf der Unterseite eines noch ansitzenden toten
Ästchens von
Pinus mugo
ssp.
rotundata
zeigten
sich zahlreiche Apothezien, die mit ihrem weißen
Haarkranz und der orangefarbenen Scheibe des
Hymeniums schon makroskopisch in die Gattung
Lachnellula
wiesen. Die mikroskopische Unter-
suchung ergab, dass es sich um die vorwiegend
auf
Pinus mugo
beschränkte
Lachnellula fucke-
lii
(
B
res
. ex
R
ehm
)
D
harne
handelt. (Nach Aus-
kunft von
P. S
tader
sind die Bestände von
Pinus
mugo
im Fundgebiet durchweg hybridisiert. Im
Volksnamen werden
P
.
mugo
und ihre Unterar-
ten auch unter dem Begriff „Bergkiefer“, der auf
den früheren Namen
Pinus montana
verweist,
zusammengefasst. Bei dem vorliegenden Wirts-
baum handelt es sich um ein nicht kriechendes,
relativ hochstämmiges Exemplar, das dem Habi-
tus von
Pinus mugo
ssp.
rotundata
entspricht.)
Lachnellula fuckelii
(
B
res
. ex
R
ehm
)
D
harne
,
Phytopath. Z.
53: 131 (1965)
13.VII.2013, Deutschland, Baden-Württemberg,
Baiersbronn, Bannwald „Wilder See“, am west-
lichen Rand des oberen Wegs zum „Euting-
Grab“; 48°34‘14.21“N, 8°14‘8.31“E, 1038 m,
MTB 7415/142. In einem durch
Trichophorum ce-
spitosum
und
Molinia caerulea
charakterisierten
Abschnitt der ehemaligen Grinde (Weidefläche),
die vereinzelt mit
Pinus mugo
ssp.
rotundata
durchsetzt ist. Auf in ca. 0,5 m über dem Boden
ansitzendem, totem Zweig (berindet) von
Pinus
mugo
ssp.
rotundata
; leg./det. M.
B
emmann
(KR-
M-0037100)
Eine weitere Kollektion vom selben Wirt wurde
vom Autor am 19.VIII.2013 gesammelt. Zur Be-
stimmung der Art vgl.
B
aral
1984,
B
aral
2000
und
K
ahr
et al. 2009.
Abbildung 1.
Lachnellula fuckelii
. Apothezien
in situ
auf
der Unterseite eines Ästchens von
Pinus mugo
ssp.
ro-
tundata
. Unten mit Proliferationen der Haare im Hyme-
nium. – Alle Fotos: M.
B
emmann