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Carolinea 71
(2013)
Apothezien
: auf der Rinde oder aus ihr her-
vorbrechend, kurz gestielt bis aufsitzend, oran-
gefarbene Scheibe mit weißer Randbehaarung
(0,8-1,6 mm
∅
), teilweise mit Proliferationen der
Haare durchsetzt.
Asci
: zylindrisch, Apex halbkugelig, IKI–, aus
geschlossenen Haken entstehend oder nur mit
basalem Auswuchs, 8-sporig, uniseriat, 113-115
x 11-12 µm.
Sporen
: ellipsoid bis ovoid, gefüllt mit zahllosen
kleinen Tropfen mit Tendenz zu polarer Vertei-
lung, 11,3-13,1 x 5,7-6,8 µm.
Paraphysen
: zylindrisch, filiform ohne apikale
Verdickung, teilweise septiert, mit orange ge-
färbten Lipidtropfen gefüllt, 2,5-3,5 µm stark.
Haare
: hyalin, zylindrisch, septiert, außen auf der
ganzen Länge dicht warzig, 2,5-3,5 µm stark.
Alle Angaben beziehen sich auf den vitalen Zu-
stand.
Die subalpine und alpine Verbreitung von
Pi-
nus mugo
s.l. ist nicht nur auf das Alpengebiet
beschränkt. Auch in den Pyrenäen finden sich
ausgedehnte Bestände und inselhaft nicht nur
im Schwarzwald, sondern z.B. auch in entspre-
chenden Höhenlagen der Karpaten und des Bal-
kans (
C
ritchfield
& L
ittle
1966: 12, Pl. 29).
Im Vergleich dazu scheint die Verbreitung von
L
.
fuckelii
weitaus eingeschränkter. In Deutsch-
land waren bisher nur Funde aus Bayern und ein
Nachweis aus dem äußersten Südosten Baden-
Württembergs (
K
rieglsteiner
1993: 322, MTB
8026 Aitrach) bekannt. In Österreich konzentrie-
ren sich die Belege in der Steiermark (
K
ahr
et
al. 2009;
D
ämon
et al. 2009), und in der Schweiz
(
S
enn
-I
rlet
2013) sind nur fünf Fundmeldungen
registriert. Werden die Funddaten Deutschlands
und Österreichs analysiert, ist festzustellen, dass
die Konzentration der Funde in Bayern (Oberba-
yerisches Oberland und Südostoberbayern mit
Berchtesgaden) und Österreich (Steiermark)
auf die Kartierungstätigkeit einzelner Personen
zurückzuführen ist, denen dieser Pilz und seine
Ökologie wohl bekannt war. Anders ist es kaum
zu erklären, dass
L
.
fuckelii
bisher nicht auch in
anderen Beständen von
P
.
mugo
häufiger nach-
Abbildung 2.
Lachnellula
fuckelii.
Hymenium mit
Asci und Paraphysen.
Rechts ein vitaler Ascus
mit Basalzelle.