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162

Carolinea 71

(2013)

Apothezien

: auf der Rinde oder aus ihr her-

vorbrechend, kurz gestielt bis aufsitzend, oran-

gefarbene Scheibe mit weißer Randbehaarung

(0,8-1,6 mm

), teilweise mit Proliferationen der

Haare durchsetzt.

Asci

: zylindrisch, Apex halbkugelig, IKI–, aus

geschlossenen Haken entstehend oder nur mit

basalem Auswuchs, 8-sporig, uniseriat, 113-115

x 11-12 µm.

Sporen

: ellipsoid bis ovoid, gefüllt mit zahllosen

kleinen Tropfen mit Tendenz zu polarer Vertei-

lung, 11,3-13,1 x 5,7-6,8 µm.

Paraphysen

: zylindrisch, filiform ohne apikale

Verdickung, teilweise septiert, mit orange ge-

färbten Lipidtropfen gefüllt, 2,5-3,5 µm stark.

Haare

: hyalin, zylindrisch, septiert, außen auf der

ganzen Länge dicht warzig, 2,5-3,5 µm stark.

Alle Angaben beziehen sich auf den vitalen Zu-

stand.

Die subalpine und alpine Verbreitung von

Pi-

nus mugo

s.l. ist nicht nur auf das Alpengebiet

beschränkt. Auch in den Pyrenäen finden sich

ausgedehnte Bestände und inselhaft nicht nur

im Schwarzwald, sondern z.B. auch in entspre-

chenden Höhenlagen der Karpaten und des Bal-

kans (

C

ritchfield

& L

ittle

1966: 12, Pl. 29).

Im Vergleich dazu scheint die Verbreitung von

L

.

fuckelii

weitaus eingeschränkter. In Deutsch-

land waren bisher nur Funde aus Bayern und ein

Nachweis aus dem äußersten Südosten Baden-

Württembergs (

K

rieglsteiner

1993: 322, MTB

8026 Aitrach) bekannt. In Österreich konzentrie-

ren sich die Belege in der Steiermark (

K

ahr

et

al. 2009;

D

ämon

et al. 2009), und in der Schweiz

(

S

enn

-I

rlet

2013) sind nur fünf Fundmeldungen

registriert. Werden die Funddaten Deutschlands

und Österreichs analysiert, ist festzustellen, dass

die Konzentration der Funde in Bayern (Oberba-

yerisches Oberland und Südostoberbayern mit

Berchtesgaden) und Österreich (Steiermark)

auf die Kartierungstätigkeit einzelner Personen

zurückzuführen ist, denen dieser Pilz und seine

Ökologie wohl bekannt war. Anders ist es kaum

zu erklären, dass

L

.

fuckelii

bisher nicht auch in

anderen Beständen von

P

.

mugo

häufiger nach-

Abbildung 2.

Lachnellula

fuckelii.

Hymenium mit

Asci und Paraphysen.

Rechts ein vitaler Ascus

mit Basalzelle.