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Naturwissenschaftlicher Verein

209

aller, dass die Teilnehmer zugleich Lernende

und Lehrende sind, was die gegenseitige Un-

terstützung und Zusammenarbeit in der Gruppe

begünstigt.

Ein erstes wichtiges Ziel bestand darin, den

Jugendlichen bei den Treffen entomologisches

Grundlagenwissen zu vermitteln. Es wurden

Bestimmungsbücher vorgestellt, es wurde er-

klärt, mit welchen Methoden man Insekten in der

Natur findet, wie man die Funde dokumentiert

und präpariert. Da die ernsthafte Beschäftigung

mit Insekten das Anlegen einer Vergleichs- und

Belegsammlung voraussetzt, die wissenschaft-

lichen Ansprüchen genügt, wurde auf das Do-

kumentieren durch sorgfältiges Etikettieren be-

sonderen Wert gelegt und das Präparieren von

gefundenen Tieren mehrmals im Museum unter

Anleitung geübt.

Darüber hinaus wurden einige Kenntnisse über

die Tierarten und die wissenschaftliche Ordnung

der Arten vermittelt. Ein wichtiges Thema waren

auch der Artenschutz und die Roten Listen der

gefährdeten Arten. Es ist beabsichtigt, die Kennt-

nisse der AG-Teilnehmer in diesen Bereichen

nach und nach zu erweitern. Ausgangspunkt für

die Weitergabe dieses Wissens waren immer

Erlebnisse der Jugendlichen und ihre eigenen

Funde.

Damit sich der Erwerb von Wissen und prak-

tische Aktivitäten möglichst ausgewogen ge-

stalten, wurden regelmäßige gemeinsame

Exkursionen in die Wälder um Karlsruhe durch-

geführt. Allerdings haben 2013 das regnerische

Frühjahr und der nasse Sommeranfang den

Plänen der AG mehrmals einen Strich durch

die Rechnung gemacht. Seit Ende Juni fanden

dann mehrere Tagesexkursionen und Lichtfän-

ge statt. Die Lichtfänge ermöglichten die Beo-

bachtung von Nachtfaltern, aber auch anderen

nachtaktiven Insekten, die an einen Leuchtturm

anfliegen. Es waren auch für schon erfahrenere

AG-Teilnehmer faszinierende Erlebnisse. Bei

einer Aktion in der Nähe von Philippsburg flo-

gen z.B. mehr als 60 verschiedene Schmetter-

lingsarten an.

Bei einer Tagesexkursion in den Hardt-Wald

im August, bei der u.a. gezeigt wurde, wie man

Insekten in der freien Natur aufspüren kann,

konnten die Teilnehmer 12 verschiedene Tag-

und Nachtfalterarten bestimmen. Neben ver-

schiedenen Wespen und Bienen ist v.a. der

Fund von drei seltenen Heuschreckenarten

zu nennen. Nach jeder Exkursion wurden die

nachgewiesenen Arten mit Hilfe der Museums­

experten sowie anderen erfahrenen Schmetter-

lingsexperten bestimmt und wissenschaftlich

Abbildung 8. Zu Be-

ginn eines Lichtfangs

im Hardt-Wald mit

A

xel

S

teiner

versammeln

sich die AG-Mitglieder

und Gäste um den

Leuchtturm.