
Naturwissenschaftlicher Verein
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aller, dass die Teilnehmer zugleich Lernende
und Lehrende sind, was die gegenseitige Un-
terstützung und Zusammenarbeit in der Gruppe
begünstigt.
Ein erstes wichtiges Ziel bestand darin, den
Jugendlichen bei den Treffen entomologisches
Grundlagenwissen zu vermitteln. Es wurden
Bestimmungsbücher vorgestellt, es wurde er-
klärt, mit welchen Methoden man Insekten in der
Natur findet, wie man die Funde dokumentiert
und präpariert. Da die ernsthafte Beschäftigung
mit Insekten das Anlegen einer Vergleichs- und
Belegsammlung voraussetzt, die wissenschaft-
lichen Ansprüchen genügt, wurde auf das Do-
kumentieren durch sorgfältiges Etikettieren be-
sonderen Wert gelegt und das Präparieren von
gefundenen Tieren mehrmals im Museum unter
Anleitung geübt.
Darüber hinaus wurden einige Kenntnisse über
die Tierarten und die wissenschaftliche Ordnung
der Arten vermittelt. Ein wichtiges Thema waren
auch der Artenschutz und die Roten Listen der
gefährdeten Arten. Es ist beabsichtigt, die Kennt-
nisse der AG-Teilnehmer in diesen Bereichen
nach und nach zu erweitern. Ausgangspunkt für
die Weitergabe dieses Wissens waren immer
Erlebnisse der Jugendlichen und ihre eigenen
Funde.
Damit sich der Erwerb von Wissen und prak-
tische Aktivitäten möglichst ausgewogen ge-
stalten, wurden regelmäßige gemeinsame
Exkursionen in die Wälder um Karlsruhe durch-
geführt. Allerdings haben 2013 das regnerische
Frühjahr und der nasse Sommeranfang den
Plänen der AG mehrmals einen Strich durch
die Rechnung gemacht. Seit Ende Juni fanden
dann mehrere Tagesexkursionen und Lichtfän-
ge statt. Die Lichtfänge ermöglichten die Beo-
bachtung von Nachtfaltern, aber auch anderen
nachtaktiven Insekten, die an einen Leuchtturm
anfliegen. Es waren auch für schon erfahrenere
AG-Teilnehmer faszinierende Erlebnisse. Bei
einer Aktion in der Nähe von Philippsburg flo-
gen z.B. mehr als 60 verschiedene Schmetter-
lingsarten an.
Bei einer Tagesexkursion in den Hardt-Wald
im August, bei der u.a. gezeigt wurde, wie man
Insekten in der freien Natur aufspüren kann,
konnten die Teilnehmer 12 verschiedene Tag-
und Nachtfalterarten bestimmen. Neben ver-
schiedenen Wespen und Bienen ist v.a. der
Fund von drei seltenen Heuschreckenarten
zu nennen. Nach jeder Exkursion wurden die
nachgewiesenen Arten mit Hilfe der Museums
experten sowie anderen erfahrenen Schmetter-
lingsexperten bestimmt und wissenschaftlich
Abbildung 8. Zu Be-
ginn eines Lichtfangs
im Hardt-Wald mit
A
xel
S
teiner
versammeln
sich die AG-Mitglieder
und Gäste um den
Leuchtturm.