
206
Carolinea 71
(2013)
liegen, ist ein Auswerfen nur durch Tiefgefrieren
des Rohres samt Inhalt und anschließende vor-
sichtige Erwärmung des Metallrohres möglich.
Ein verbesserter Bohrstock ist daher derzeit in
Erprobung. Die Auswertungen der Torfproben
durch Dr.
S
iegfried
S
chloss
ergab ein deutlich
erweitertes Profil der letzten Zwischeneiszeit.
Den endgültigen Anschluss an die vorletzte Eis-
zeit gilt es im kommenden Winter 2013/2014 zu
bergen.
Unter den Neobiota galt im Berichtsjahr das
besondere Augenmerk wieder den Ochsenfrö
schen (
Rana catesbeiana
) bzw. deren Kaulquap-
pen. Während diese in den vergangenen Jahren
und auch 2011 nicht mehr nachgewiesen wer-
den konnten, wurde 2012 erneut eine Massen-
vermehrung in den Baggerseen beobachtet. Die
Kaulquappen benötigen bis zur Entwicklung zum
Frosch fallweise mehrere Jahre und sind dann
etwa 18-20 cm lang. Nach Absprache mit den zu-
ständigen amtlichen Stellen wurde in den Winter-
monaten eine umfassende Aktion zum Fang der
Quappen beim Aufsuchen ihrer Winterquartiere
imTiefenwasser sowie beimVerlassen derselben
im zeitigen Frühjahr durchgeführt. Dabei gelang
es erstmals, die Überwinterungsplätze der Kaul-
quappen nachzuweisen. Dies sind im Baggersee
die tiefsten Löcher, hier bei 11 m Wassertiefe,
die mit Feinsediment gefüllt sind. Die Kaulquap-
pen graben sich hier locker ein und überwintern
Abbildung 4. Der Bohr-
kern wird aus dem
Rohr in eine Plastiktüte
geschoben. – Foto:
R.
S
chottmüller
.
Abbildung 5. Nach dem
Einfrieren wird der ge-
frorene Bohrkern durch
sanftes Erwärmen aus
dem Rohr gedrückt. –
Foto:
N. L
eist
.