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reiber
: Zwei neue Naturschutzgebiete
177
Am nördlichen Gebietsrand bedeckt
Wald
0,3 ha
die ansonsten von Grünland eingenommenen
Parzellen. Zum waldtypischen Artenspektrum
gehören die in teils größerer Häufigkeit vertre-
tene Trauben-Eiche (
Quercus petraea
), Hainbu-
che (
Carpinus betulus
) und Vogel-Kirsche (
Pru-
nus avium
). Eine Strauchschicht ist fast nur am
Waldrand ausgebildet. Dort kommen vor allem
Hasel (
Corylus avellana
), Schlehe (
Prunus spi-
nosa
), Pfaffenhütchen (
Euonymus europaeus
)
und Jungbäume von Pioniergehölzen vor.
Avifauna
: 2007 konnten 30 Brutvogelarten (
D
eu
schle
2008), 2011 22 Brutvogelarten nachge-
wiesen werden. Dieser Unterschied ist der rela-
tiv späten Beauftragung in 2011 zu verdanken:
Einige Arten hatten den Reviergesang bereits
eingestellt oder reduziert und konnten deshalb
nicht oder nur in geringer Dichte nachgewiesen
werden (besonders auffällig bei der im Gebiet
häufigen Mönchsgrasmücke
Sylvia atricapilla
,
Tab. 2). Wir gehen davon aus, dass das Gebiet
derzeit noch alle 2007 nachgewiesenen Arten
beherbergt.
Besonders erfreulich war 2011 der Nachweis des
stark gefährdeten Wendehalses (
Jynx torquilla
),
des „Wappentiers“ naturschutzfachlich wertvoller
Streuobstbestände, sowie des in der Vorwarn
liste geführten Neuntöters (
Lanius collurio
), einer
störempfindlichen, auf dornige Hecken ange-
wiesenen Art (Angaben zur Gefährdung nach
H
ölzinger
et al. 2007). Weitere wertgebende, auf
Streuobstwiesen angewiesene Arten sind die
Goldammer
(Emberiza citrinella)
, der Gartenrot-
schwanz (
Phoenicurus phoenicurus
), der Grau-
schnäpper
(Muscicapa striata)
, der Buntspecht
(
Dendrocopos major
) und die als Nahrungsgäste
nachgewiesenen Arten Mittelspecht
(Picoides
medius)
und Grünspecht (
Picus
viridis
)
.
Abbildung 5. Traubeneichen-Hainbuchenwald im NSG „Streuobstwiesen Kleingemünd“. – Foto: C.
A
ly
.