
Nachruf
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der Medizinischen Universitäts-Klinik Tübingen
bei Professor Dr. H. H.
B
ennhold
und begann
dort unter der fachlichen Anleitung von Oberas-
sistent Dozent Dr. P.
M
issmahl
seine Dissertation,
die er 1964 an der Medizinischen Fakultät der
Eberhard-Karls-Universität zu Tübingen vorlegte
und welche ein chemisch-urologisches Thema
behandelt: „Untersuchungen zur Titrations-Azi-
dität des Urins und die Ammoniakausscheidung
der Niere unter 3-Benzyl-6-Trifluormethyl-7-Sul-
faminyl-3,4-Dihydro-1,2,4-Benzothiadiazin-1,1-
Dioxyd, (Benzylrodiuran)“.
Nachdem er im Januar 1963 die vorläufige Ap-
probation erhielt, begann er seine Facharzt
ausbildung an der Universitäts-Hautklinik in
Tübingen bei Professor Dr. W.
S
chneider
. Die
endgültige deutsche Bestallung als Arzt erhielt
er im Februar 1964. In Tübingen arbeitete er
noch bis Ende 1965, dann ging er als niederge-
lassener Arzt von März 1966 bis März 1969 nach
Freudenstadt im Schwarzwald. Schließlich folgte
der endgültige Umzug nach Tuttlingen, wo die
Familie ab 1972 im eigenen Haus in der Albert-
Schweitzer-Str. 7 wohnte und er als Dermatolo-
ge in Tuttlingen praktizierte. In seinem Haus rich-
tete sich Dr.
B
antle
auch einen separaten Raum
für die naturkundlichen Sammlungen ein, „seine
Höhle“ (Abb. 4), wie er sagte, und in die er sich
zurückziehen konnte. „Gell, ich habe viele Sa-
chen, die man nicht haben darf“ sagte er manch-
mal zu den Tuttlinger BUND-Aktiven, wenn sie
ihn zu Hause besuchten und die Sammlung
bestaunen durften. –
R
obert
B
antle
hatte diese
Sachen einfach noch, und wie er stammten sie
aus einer „anderen Zeit“. Ohne Sammler und
Bewahrer wie
R
obert
B
antle
gäbe es heute die
wertvollen Bestände in den Naturkundemuseen
nicht. Jetzt sind auch seine „Schätze“ im Muse-
um angekommen und haben ihren endgültigen
Platz gefunden.
Abbildung. 3. Die Eltern, rechts im Bild steht Mutter
E
lisabeth
B
antle
(geb.1897) mit dem fünfjährigen
R
obert
an der
Hand, ganz links im Bild sitzt sein Vater
G
ustav
B
antle
(geb. 1880), der „Rattankönig von Borneo“, auf den die Pa-
radiesvögel der ornithologischen Sammlung zurück gehen. Das Foto ist vom April 1925 und wurde in Banjarmasin,
der Hauptstadt von „Holländisch-Borneo“ (heute Südkalimantan, Indonesien) aufgenommen. – Foto: privat.