
Naturwissenschaftlicher Verein
197
Vor gut 10 Jahren erschien das Buch der Kanadierin
J
amie
Z
eppa
„Mein Leben in Bhutan...“: Nach ihrem
Studium Ende der 1980er Jahre beschließt
J
amie
Z
eppa
, für zwei Jahre als Englisch-Referendarin in
das Königreich Bhutan zu gehen.„Warumeigentlich
ausgerechnet nach Bhutan?“ fragt ihre entsetzte
Familie. Sie weiß es selber nicht so genau, und als
sie schließlich dort ankommt, überfallen sie voll-
ends Zweifel ob der Richtigkeit ihrer Entscheidung.
„Irgendwie klar und doch überraschend“ ereilt sie
ein heftiger Kulturschock: Bhutanische Sitten und
Gebräuche, Religion, Bildungs-, Erziehungs- und
Gesundheitswesen, Essen, Essgewohnheiten und
nicht zuletzt die geographischen Eigenheiten, ein-
fach alles ist anders als in ihrer Fantasie. „In Wirk-
lichkeit hatte ich keine Ahnung.“ Sie fühlt sich völlig
fehl am Platz und bekommt Heimweh. Doch imVer-
lauf ihres mehrjährigen Aufenthalts im „Land des
Donnerdrachen“ taucht sie mehr und mehr in diese
neue und so fremdartige Welt ein – nicht immer
selbstverständlich, nicht immer erfreut, aber letzt-
lich immer tiefer.
J
amie
Z
eppa
schreibt anschaulich
und mit einer gehörigen Portion Selbstironie, wie
sie sich vertraut macht mit Kultur und Religion und
der eindrucksvollen Schönheit der Natur und wie
sie lernt, den Missständen des Alltags mit Humor
zu begegnen.
3. März 2012
Vögel und Windkraft
Avifaunisten-Treffen der Ornithologischen Ge-
sellschaft Baden-Württemberg (OGBW) in Zu-
sammenarbeit mit der OAG Karlsruhe und dem
Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.
6. März 2012
Leben im toten Holz
Vortrag von Dr.
H
eiko
B
ellmann
(Universität Ulm)
So widersprüchlich es auch klingen mag: Totholz
ist eine wichtige Grundlage für neues Leben. In
ihm und aus ihm entwickeln sich zahlreich neue
Organismen, die ganz auf diese Nahrungsgrund-
lage angewiesen sind. Hierzu zählen insbeson-
dere Pilze und Käfer sowie viele andere Insek-
ten, darunter ausgesprochene Raritäten wie
etwa Stachelbärte, Hirschkäfer und verschiedene
Bockkäfer, Prachtkäfer und Rosenkäfer. Viele
dieser hoch spezialisierten Holzbewohner sind
heute vom Aussterben bedroht, da ihnen durch
moderne Formen der Waldbewirtschaftung die
Nahrungsgrundlage entzogen wird. Der Vortrag
sollte noch einmal auf die 2010 eröffnete Dau-
erausstellung „Welt der Insekten“ des Karlsruher
Naturkundemuseums hinweisen.
24. März 2012
Breisach – Halbtagesexkursion im
Kaiserstuhl
Führung von Dr.
M
atthias
G
eyer
(Geotourist Frei-
burg)
Der frühlingshafte Kaiserstuhl bietet eine inter
essante Pflanzen- und Tierwelt. Auf einer geo-
logischen Zeitreise durch den Kaiserstuhl ließ
der Referent zur Abwechslung einmal die Steine
sprechen. Es wurden bekannte geologische
Punkte wie der Winklerberg, die Lösshohlgasse
in Bickensohl, der Badberg und der Aussichts-
punkt Mondhalde besucht. Die unterschiedlichen
Gesteine wurden erklärt, die geologische Karte
und die Entstehungsgeschichte des Kaiserstuhls
erläutert. Zusätzlich wurde weiterführende Lite-
ratur vorgestellt.
27. März 2012
Highlights aus verborgenen Insekten-Welten
Film von Prof. Dr.
U
rs
W
yss
(Christian-Albrechts-
Universität zu Kiel)
Der Film (Laufzeit 62 Minuten), der ebenfalls
auf die neue Insektenausstellung aufmerk-
sam machen sollte, setzt sich aus verschie-
denen Aufnahmen zusammen, welche mit
Hilfe eines Stereomikroskops das Verhalten
von Insekten dokumentieren. Sein Ziel ist es,
dem Betrachter den faszinierenden Einblick
in eine Welt zu eröffnen, die mit bloßem Auge
kaum wahrnehmbar ist. Zuerst wurden unter
dem Thema „Vom Monster zur Diva“ Larven
von Schwebfliegen und Florfliegen vorgestellt,
die sich nach ihrer schaurig-gefräßigen Blatt-
laus-vertilgenden Jugend in hübsche erwach-
sene Insekten verwandeln. Dazu gehört auch
der Ameisenlöwe, der in einem Sandtrichter
wartend überwiegend Ameisen fängt und
verzehrt. Es folgte ein kurzer Abschnitt über
den Beuteerwerb einer im Süden Afrikas hei-
mischen Gladiatorschrecke, welche vor erst
zehn Jahren in eine neue Insektenordnung
gestellt wurde und damit großes Aufsehen
erregte. Sie wird anschließend mit der allge-
mein bekannten Gottesanbeterin verglichen.
Besonders eindrucksvoll sind die von Schlupf-
wespen imVerlauf ihrer Evolution entwickelten
Parasitierungsstrategien. Es wurde gezeigt,
wie Blattlaus-Schlupfwespen ihre Wirte atta-
ckieren, wie ein Hyperparasitoid auf der Suche
nach einer Wirtslarve die Blattlaus besteigen
muss oder wie eine winzige Eier parasitieren-
de Art (
Trichogramma brassicae
) den Duft be-
gatteter Kohlweißling-Weibchen wahrnimmt