
Nachruf
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Für das Grundlagenwerk „Die Schmetterlinge
Baden-Württembergs“ hatte ich mir ein Einga-
beprogramm programmiert, so dass ich relativ
einfach die vielen Daten erfassen konnte. Tage-
lang sind wir die exakten Aufzeichnungen von
Dr.
B
antle
gemeinsam durchgegangen und ha-
ben die Meldungen erstellt. Er diktierte mir sei-
ne Funde und ich tippte sie in mein System. Am
Ende entstand eine dicke Sammlung der einhei-
mischen Funde. Durch diese Arbeit entstand der
Kontakt zum Naturkundemuseum Karlsruhe, den
Dr.
B
antle
sehr gerne pflegte.
Mir bleibt Dr.
B
antle
als extrem fachkundiger Ar-
tenkenner der gesamten Insektenwelt in Erinne-
rung. Er kannte nicht nur die einheimischen Ar-
ten, sondern hatte einen unglaublichen Blick auf
die Arten der gesamten Welt. Durch sein breites
Wissen konnte er die Tiere immer sofort in die
passenden Gruppen einsortieren, auch wenn er
mal eine Art nicht auf Anhieb benennen konnte,
was selten vorkam. Dr.
B
antle
war immer sehr
hilfsbereit und hat mir sehr viel beigebracht.“
R
obert
B
antle
führte keine eigentlichen Sam-
melreisen durch, er hat in der Umgebung seiner
Wohnorte gesammelt, aber auch während der
Kriegsgefangenschaft in Arkansas, und erhielt
Aufsammlungen von Freunden und Bekannten,
z.B. von Kindern einer langjährigen Patientin,
die nach Australien ausgewandert waren. Unter
der Inventarnummer E-Lep. 272 sind seine über
10.000 Schmetterlinge aus Baden-Württemberg,
Australien, Indonesien, Borneo, Philippinen,
Formosa, Nord- und Südamerika im Karlsruher
Abbildung. 5. Eine Paradiesvogelvitrine aus der Sammlung
B
antle
mit drei Präparaten (oben: Kleiner Paradiesvogel
Paradisaea minor
, unten links: Strahlenparadiesvogel
Parotia sefilata
, unten rechts: Prachtparadiesvogel
Ptiloris
magnificus)
, welche schon
G
ustav
B
antle
aus Indonesien mitbrachte, und die heute, gemeinsam mit sieben wei-
teren Exemplaren dieser attraktiven Vogelfamilie, in der Wirbeltiersammlung des Karlsruher Naturkundemuseums
verwahrt ist. – Foto: SMNK (V.
G
riener
).