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Carolinea 71
(2013)
cinalis
), Kleine Pimpernelle (
Pimpinella saxi
fraga
) und Flügel-Ginster (
Genista sagittalis
)
sowie einige weitere biotoptypische Arten wie
Gewöhnliche Kreuzblume (
Polygala vulgaris
),
Quendel-Kreuzblume (
Polygala serpyllifolia
)
und Arznei-Thymian (
Thymus pulegioides
).
Zum gebietstypischen Artenspektrum gehören
außerdem Wiesen-Augentrost (
Euphrasia rost-
koviana
), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (
Succisa
pratensis
), Blutwurz (
Potentilla erecta
), Heilziest
(
Betonica officinalis
), Doldiges Habichtskraut
(
Hieracium umbellatum
) und Kleiner Klapper-
topf (
Rhinantus minor
).
Pfeifengraswiesen
,
die auf der Roten Liste als
stark gefährdeter Biotoptyp eingestuft sind, sind
im unteren Hangbereich des Märzenbachtals
und im Gebietsteil Sauersbosch ausgebildet.
Darüber hinaus gibt es Übergangsbestände,
die den Nasswiesen nahe stehen. Typisch für
Pfeifengraswiesen sind eine lückige Schicht aus
Obergräsern, die im Gebiet vor allem von dem
Blauen Pfeifengras (
Molinia caerulea
) gebildet
wird, und eine arten- und blütenreiche Wiesen-
ausbildung. Im Frühjahr sind die Flächen sehr
nass, während sie im Sommer trocken liegen
und so Lebensraum für speziell an diese Bedin-
gungen angepasste Arten bieten. Dazu gehören
Gewöhnlicher Teufelsabbiss (
Succisa pratensis
),
Moor-Labkraut (
Galium uliginosum)
, Heilziest
(
Betonica officinalis
), Sumpf-Schachtelhalm
(
Equisetum palustre
), Blutwurz (
Potentilla erec-
ta
) und das genannte Pfeifengras.
Nasswiesen
kommen in allen drei Bachtälern
vor. Sie besitzen typischerweise eine dichte, re-
lativ hochwüchsige Vegetation und entwickeln
sich auf wechselfeuchten bis nassen Standorten.
Viele der biotoptypischen Kennarten sind auch
im Gebiet vertreten. Dazu gehören Gewöhnlicher
Gilbweiderich (
Lysimachia vulgaris
), Sumpf-
Hornklee (
Lotus uliginosus
), Sumpf-Vergiss-
meinnicht (
Myosotis palustris
), Blut-Weiderich
(
Lythrum salicaria
), Hunds-Straußgras (
Agrostis
canina
) und selten Sumpf-Dotterblume (
Caltha
palustris
) sowie Sumpf-Veilchen (
Viola palustris
).
Auch das Breitblättrige Knabenkraut (
Dactylorhi-
za majalis
) und die Kuckucks-Lichtnelke (
Lychnis
flos-cuculi
) kommen hier vor und bilden im Früh-
ling besonders schöne Blütenteppiche.
Kleinseggenried basenarmer Standorte:
In
den tieferen Lagen des Schwarzwaldes selten
und nach der Roten Liste stark gefährdet ist das
Kleinseggenried. Es kommt im südlichen Teil des
Sauersboschs im Talgrund vor. Neben Kleinseg-
gen konnte als wichtige Kennart das Schmal-
blättrige Wollgras (
Eriophorum angustifolium
)
festgestellt werden. Weitere typische Arten sind
Breitblättriges Knabenkraut (
Dactylorhiza maja-
lis
), Teufelsabbiss (
Succisa pratensis
) und Klei-
ner Baldrian (
Valeriana dioica
).
Magere Flachland-Mähwiesen:
Magerwiesen
sind großflächig ausgebildet. In dieser hohen
Qualität und Flächenhaftigkeit sind sie nur noch
äußerst selten erhalten. Sie nehmen etwa ein
Drittel der Gesamtfläche ein und sind in allen
Gebietsteilen vertreten.
In den vergleichsweise artenreicher ausgebil-
deten Magerwiesen trifft man auf Arten von Wie-
Tabelle 8. „Sauersbosch, Pfrimmersbach- und Mär-
zenbachtal“: Gefährdete und nach FFH-Richtlinie ge-
schützte Lebensräume
Biotop-
typ-Nr.
Bezeichnung
FFH-Code
nach
Anhang I
der FFH-
Richtlinie
Rote Liste
Baden-
Württem-
berg
1
11.11 Sickerquelle
3
12.11 naturnaher Abschnitt
eines Mittelgebirgs-
bachs
3
22.21 Stollen
3
23.10 Hohlweg
2
23.20 Steinriegel
3
23.40 Trockenmauer
3
32.10 Kleinseggenried ba-
senarmer Standorte
2
33.10 Pfeifengras-Streu-
wiese
6410
2
33.20 Nasswiese
*6410
*
3
33.43 Magerwiese mittlerer
Standorte
6510
3
33.43 Magerwiese mittlerer
Standorte verbu-
schend
6510
3
33.51 Magerweide mittlerer
Standorte
3
35.40 Hochstauden-Flur
6430
-
36.41 Borstgrasrasen
6230
2
41.20 Feldhecke
3
52.33 Gewässerbegleiten-
der Auwaldstreifen
91E0
3
56.30 Hainsimsen-Trau-
beneichen-Wald
3
* = teilweise FFH-Lebensraumtyp; es bedeutet: 2 =
stark gefährdet, 3 = gefährdet
1
B
reunig
, T.
(2002)