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184

Carolinea 71

(2013)

cinalis

), Kleine Pimpernelle (

Pimpinella saxi­

fraga

) und Flügel-Ginster (

Genista sagittalis

)

sowie einige weitere biotoptypische Arten wie

Gewöhnliche Kreuzblume (

Polygala vulgaris

),

Quendel-Kreuzblume (

Polygala serpyllifolia

)

und Arznei-Thymian (

Thymus pulegioides

).

Zum gebietstypischen Artenspektrum gehören

außerdem Wiesen-Augentrost (

Euphrasia rost-

koviana

), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (

Succisa

pratensis

), Blutwurz (

Potentilla erecta

), Heilziest

(

Betonica officinalis

), Doldiges Habichtskraut

(

Hieracium umbellatum

) und Kleiner Klapper-

topf (

Rhinantus minor

).

Pfeifengraswiesen

,

die auf der Roten Liste als

stark gefährdeter Biotoptyp eingestuft sind, sind

im unteren Hangbereich des Märzenbachtals

und im Gebietsteil Sauersbosch ausgebildet.

Darüber hinaus gibt es Übergangsbestände,

die den Nasswiesen nahe stehen. Typisch für

Pfeifengraswiesen sind eine lückige Schicht aus

Obergräsern, die im Gebiet vor allem von dem

Blauen Pfeifengras (

Molinia caerulea

) gebildet

wird, und eine arten- und blütenreiche Wiesen-

ausbildung. Im Frühjahr sind die Flächen sehr

nass, während sie im Sommer trocken liegen

und so Lebensraum für speziell an diese Bedin-

gungen angepasste Arten bieten. Dazu gehören

Gewöhnlicher Teufelsabbiss (

Succisa pratensis

),

Moor-Labkraut (

Galium uliginosum)

, Heilziest

(

Betonica officinalis

), Sumpf-Schachtelhalm

(

Equisetum palustre

), Blutwurz (

Potentilla erec-

ta

) und das genannte Pfeifengras.

Nasswiesen

kommen in allen drei Bachtälern

vor. Sie besitzen typischerweise eine dichte, re-

lativ hochwüchsige Vegetation und entwickeln

sich auf wechselfeuchten bis nassen Standorten.

Viele der biotoptypischen Kennarten sind auch

im Gebiet vertreten. Dazu gehören Gewöhnlicher

Gilbweiderich (

Lysimachia vulgaris

), Sumpf-

Hornklee (

Lotus uliginosus

), Sumpf-Vergiss-

meinnicht (

Myosotis palustris

), Blut-Weiderich

(

Lythrum salicaria

), Hunds-Straußgras (

Agrostis

canina

) und selten Sumpf-Dotterblume (

Caltha

palustris

) sowie Sumpf-Veilchen (

Viola palustris

).

Auch das Breitblättrige Knabenkraut (

Dactylorhi-

za majalis

) und die Kuckucks-Lichtnelke (

Lychnis

flos-cuculi

) kommen hier vor und bilden im Früh-

ling besonders schöne Blütenteppiche.

Kleinseggenried basenarmer Standorte:

In

den tieferen Lagen des Schwarzwaldes selten

und nach der Roten Liste stark gefährdet ist das

Kleinseggenried. Es kommt im südlichen Teil des

Sauersboschs im Talgrund vor. Neben Kleinseg-

gen konnte als wichtige Kennart das Schmal-

blättrige Wollgras (

Eriophorum angustifolium

)

festgestellt werden. Weitere typische Arten sind

Breitblättriges Knabenkraut (

Dactylorhiza maja-

lis

), Teufelsabbiss (

Succisa pratensis

) und Klei-

ner Baldrian (

Valeriana dioica

).

Magere Flachland-Mähwiesen:

Magerwiesen

sind großflächig ausgebildet. In dieser hohen

Qualität und Flächenhaftigkeit sind sie nur noch

äußerst selten erhalten. Sie nehmen etwa ein

Drittel der Gesamtfläche ein und sind in allen

Gebietsteilen vertreten.

In den vergleichsweise artenreicher ausgebil-

deten Magerwiesen trifft man auf Arten von Wie-

Tabelle 8. „Sauersbosch, Pfrimmersbach- und Mär-

zenbachtal“: Gefährdete und nach FFH-Richtlinie ge-

schützte Lebensräume

Biotop-

typ-Nr.

Bezeichnung

FFH-Code

nach

Anhang I

der FFH-

Richtlinie

Rote Liste

Baden-

Württem-

berg

1

11.11 Sickerquelle

3

12.11 naturnaher Abschnitt

eines Mittelgebirgs-

bachs

3

22.21 Stollen

3

23.10 Hohlweg

2

23.20 Steinriegel

3

23.40 Trockenmauer

3

32.10 Kleinseggenried ba-

senarmer Standorte

2

33.10 Pfeifengras-Streu-

wiese

6410

2

33.20 Nasswiese

*6410

*

3

33.43 Magerwiese mittlerer

Standorte

6510

3

33.43 Magerwiese mittlerer

Standorte verbu-

schend

6510

3

33.51 Magerweide mittlerer

Standorte

3

35.40 Hochstauden-Flur

6430

-

36.41 Borstgrasrasen

6230

2

41.20 Feldhecke

3

52.33 Gewässerbegleiten-

der Auwaldstreifen

91E0

3

56.30 Hainsimsen-Trau-

beneichen-Wald

3

* = teilweise FFH-Lebensraumtyp; es bedeutet: 2 =

stark gefährdet, 3 = gefährdet

1

B

reunig

, T.

(2002)