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Carolinea 71

(2013)

demus sylvaticus

sowie Wühlmäuse wie

Myodes

glareolus

, nicht dagegen

synanthrop

e, also kul-

turfolgende Arten wie Hausmäuse und Ratten.

Nagerpopulationen sind dafür bekannt, großen

Fluktuationen zwischen den Jahren zu unterlie-

gen. Die Populationsdichten variieren bis zu Fak-

tor 100 (

B

ergstedt

1965,

B

äumler

1986). Diese

Schwankungen können zyklisch sein, vor allem

bei arktischen Arten wie Lemmingen (

A

ars

&

I

ms

2002), was bei Nagern in gemäßigten Gegenden

jedoch selten der Fall ist (

L

ima

et al. 2002).

Zwei Hauptfaktoren bedingen die Populations-

fluktuationen: Die einen hängen mit der Dichte

der Nagerpopulationen zusammen, die anderen

sind unabhäng von der Populationsdichte (

K

rebs

2002). Ein wichtiger dichteabhängiger Faktor ist

das Futterangebot: Eine große Dichte an Nagern

führt zu weniger Futter pro Individuum, was kri-

tisch werden kann, sobald das Futterangebot

limitiert ist. Krankheiten und Parasiten stellen ei-

nen weiteren dichteabhängigen Faktor dar: Eine

größere Anzahl von Nagern führt zu erhöhtem

Kontakt innerhalb der Population und damit zu

einer erhöhten Übertragungsrate. Die größere

Dichte an Nagern zieht einen größeren repro-

duktiven Erfolg der betreffenden Räuber und da-

mit einen höheren

Prädationsdruck

auf die Na-

ger nach sich. Dies ist ebenfalls von Bedeutung

(

K

rebs

2002). In Mastjahren, in denen Nahrung

im Überfluss zu Verfügung steht, erweist sich

das Nahrungsangebot dagegen als dichteunab-

hängiger Regulationsfaktor (

O

stfeld

et al. 1996).

Abbildung 8 zeigt die wichtigsten Faktoren, die

die Populationsdichte von Nagern (und anderen

Tieren) beeinflussen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Populations-

dichte von Nagern ist die Landschaftsnutzung,

sowohl durch die Land- als auch die Forstwirt-

Abbildung 8. Faktoren, die potenziell an der Regulierung der Populationsdichte von Wirtsspezies beteiligt sind

(nach

K

rebs

2002).